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ARD-Sendung berichtet über deutsche Krankenhäuser. Auch Bad Dürrheim betroffen. Leiter weist Vorwürfe zurück.

Bad Dürrheim - In der Fernsehsendung "plusminus" wurde am Mittwoch über Hygienemängel in deutschen Krankenhäusern berichtet. Auch die Median-Klinik St. Georg in Bad Dürrheim soll betroffen sein. Doch das sei falsch, betont der kaufmännische Leiter der Klinik, André Saliger.

Laut Saliger werden in dem psychiatrischen Fachkrankenhaus alle Vorschriften eingehalten und sind alle hierfür notwendigen Positionen besetzt, unter anderem auch die der Hygienefachkraft. Diese Aufgabe werde von einer externen Person wahrgenommen, die regelmäßig, auch zu Stichproben, in die Klinik nach Bad Dürrheim komme und bei Rundgängen die Einhaltung der Hygieneregelungen prüfe, außerdem das Personal entsprechend schule.

"plusminus" hingegen bezieht sich auf Angaben des Recherchezentrums Correctiv. Zahlen aus dem Jahr 2014 würden demnach belegen, dass jede vierte Klinik in Deutschland die Hygiene-Vorschriften nicht erfülle. Im Fall der Klinik St. Georg wird das Fehlen einer Hygienefachkraft bemängelt.

Regelmäßige Prüfungen

"Hygiene ist uns allen ein wichtiges Thema", meint Joachim Limberger, Sprecher des Klinikforums, in dem die acht Kliniken Bad Dürrheims vertreten sind. Jede der Kliniken arbeite "mit großen Anstrengungen" an dem Hygienethema, bilanziert Limberger aus den Gesprächen mit seinen Kollegen. Die Einhaltung der Vorgaben werde regelmäßig bei Zertifizierungen und zusätzlich noch vom Regierungspräsidium geprüft.

Bei einem früheren Treffen des Klinikforums sei im Zusammenhang mit den Möglichkeiten bei dem Thema das Beratungszentrum für Hygiene erwähnt worden. "Wir sind dort auch unter Vertrag", weist Limberger darauf hin, dass seine Klinik die Hygienefachkraft von dort bezieht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da bei einem von uns Schwierigkeiten gibt", geht Limberger davon aus, dass die anderen Kliniken der Kurstadt sich ebenfalls an die Vorgaben halten, eben auch die Klinik St. Georg.

André Saliger merkt an, dass die Hygienevorschriften die gleichen seien, ob es sich nun um Intensivstationen handle oder andere Kliniken, wo keine frisch operierten Patienten behandelt würden. Diese Vorgaben würden in der Klinik St. Georg auch eingehalten.

Wobei Saliger meint, dass eine Intensivstation strenger bewertet werden sollte als beispielsweise eine Klinik mit Patienten ohne offene Wunden. In der Klinik St. Georg habe es seines Wissens noch keine Auffälligkeiten gegeben, die auf Hygienemängel schließen ließen.

Auch Limberger ist nichts bekannt im Fall der Dürrheimer Kliniken, wo wegen Hygienemängel eingeschritten hätte werden müsse.