Eröffnet wurde das erste Reparatur-Café in der Realschule am Salinensee. Organisatoren und Helfer freuten sich über den ersten Erfolg. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Reparatur-Café: Hilfe zur Selbsthilfe

Bad Dürrheim (kal). "Bei diesem Start kann es nicht schiefgehen." So freute sich Karl Lotz, Mitinitiator des ersten Bad Dürrheimer Reparatur-Cafés, das am vergangenen Samstag in der Realschule am Salinensee eröffnet wurde.

Es war noch nicht einmal zehn Uhr, da kamen schon die ersten Besucher und brachten ihre defekten Geräte mit: ein fast schon nostalgisches Radio, eine moderne Kaffeemaschinen, ein Plattenspieler, Küchenmaschinen, Bügeleisen, Heckenschere und eine elektrische Zahnbürste. Die ehrenamtlich tätigen Reparateure hatten gleich reichlich zu tun.

Die Besitzer der defekten Geräte warteten geduldig, sie konnten beim Reparieren zuschauen, oder in der Aula der Schule Platz nehmen, dort wurde von den Jugendlichen der Klasse 8a Kaffee und Kuchen angeboten. Die Idee zum Reparatur-Café fand bei der Projektschmiede Bürgerschaftliches Engagement sofort großen Anklang. Hier wurde umgehend Unterstützung zugesagt, die ebenfalls vom Abfallwirtschaftsamt kam und von der Realschule, die dafür ihren Werkstattraum zur Verfügung stellte. Rasch wurden auch einige Helfer gefunden, sie sich auf das Reparieren der Geräte verstehen, sie brachten ihr eigenes Werkzeug mit.

Außer Großgeräten kann alles repariert werden, sämtliche Haushaltsgeräte, Drucker, Computer, Staubsauger und Fahrräder. Sollte ein Ersatzteil benötigt werden, sind die Reparateure gerne behilflich. Für das Angebot "Flicken und Nähen" stehen zwei Frauen zur Verfügung, die auch gerne den Umgang mit der Nähmaschine zeigen.

"Das ist Hilfe zur Selbsthilfe", meinte Mitorganisator Markus Thoma und fügte hinzu, dass man sich über weitere Helfer freuen würde. Auch Spenden werden gerne entgegengenommen. Damit soll Werkzeug gekauft werden, das der Technik entspricht, die sich immer weiter entwickelt. Die Arbeiten werden kostenlos durchgeführt, doch über einen Obolus freut man sich. Zur Eröffnung kam auch Martina Christmann vom Abfallwirtshaftsamt und zeigte sich sehr begeistert.

Mit dem Reparatur-Café würden gleich mehrere positive Aspekte erfüllt: Müllvermeidung, der lockere Kontakt zwischen den Generationen und das Einsparen von hohen Kosten für Reparaturen. Insbesondere ältere Menschen, die durchaus nicht der "Wegwerf-Generation" angehören, hängen an ihren vertrauten Geräten und sind deshalb froh, wenn sie wieder funktionieren. "Der Erfolg ist vorprogrammiert, es wird sich herumsprechen" meinte Bürgermeister Walter Klumpp und dankte für das Engagement der Helfer und Organisatoren, ebenso Rektorin Stephanie Martin und den Jugendlichen. Das Reparatur-Café in der Realschule wird jeden zweiten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr geöffnet sein. Willkommen sind auch Besucher, die einfach nur mal hereinschauen möchten, um Kaffee und Kuchen zu genießen.