Der Heimat- und Trachtenmarkt in Bad Dürrheim zog die Besucher an. Foto: Bartler-Team

Fundgrube für alle Brauchtumsliebhaber. Verkaufsoffener Sonntag und altes Handwerk.

Bad Dürrheim - Als eine wahre Fundgrube für alle, die das Brauchtum pflegen und sich zu besonderen Anlässen dementsprechend einkleiden, bot sich der baden-württembergische Trachtenmarkt an.

So lockte die neue Auflage dieser Veranstaltung, diesmal kombiniert mit Drehorgeltreffen und verkaufsoffenen Sonntag, am vergangenen Wochenende viele Besucher nicht nur aus der Region, sondern auch aus dem weiteren Umkreis an. 31 Händler präsentierten sich und ihre Angebote jeweils am Samstag und am Sonntag in der Luisenstraße und rund um den Rathausplatz.

Angeboten wurde Bekleidung im Trachtenstil, Fellprodukte, Holzwaren, bestickte Tischwäsche, Lavendel-Duftkissen, Feinkost, Kirschkernkissen, Keramik, handgesiedete Seife, Bürsten, geflochtene Körbe, Leiterwagen, Holz- und Nudelbretter, Schmuck, Stoffe, Bänder Spitzen und vieles mehr.

Interessant war für die Besucher, bei Vorführungen von altem Handwerk im Haus des Bürgers zu sehen, wie geschickt die Vorfahren mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Material umgehen konnten.

"Liebesknoten" aus Stroh geflochten

Aus Stroh wurden sogenannte "Liebesknoten" geflochten, kunstvolle Radhauben wurden bestickt und aus alten Leinenstoffen wurden Aussteuerstücke genäht.

Frauen saßen am Spinnrad, andere waren eifrig am Klöppeln. Dem Drechsler konnte über die Schulter geschaut werden, vom Seiler war alles zu seinem Handwerk zu erfahren.

Ein weiterer Höhepunkt war das Kinder- und Jugendtrachtentreffen, begonnen am Sonntag mit einem Trachtengottesdienst in der katholischen Kirche. Am Umzug der Trachtenträger beteiligten sich 18 Gruppen, angeführt von der Trachtenmusikkapelle Langenschiltach.

Zahlreiche Zuschauer säumten die Umzugsstrecke von der Kirche bis zum Rathausplatz und winkten den großen und kleinen Trachtenträgern fröhlich zu. Verschiedene Musikgruppen spielten unermüdlich auf, reichhaltig war das kulinarische Angebot, dafür sorgten einige Vereine.

Mit ins Rahmenprogramm gehörten die Kunstausstellung von Sebastian Wehrle, ein Vortag von Volkskundler Werner Mezger und die historische Stadtführung mit Fräulein Schmidt.

Schnellzeichner Jo Brössele war anwesend und auch für die kleinen Besucher wurde allerlei Spiel und Spaß geboten.

Für einen Einkaufsbummel hatten am Sonntag einige Geschäfte in der Innenstadt geöffnet und an vielen Stellen erfreute immer wieder die Musik der Drehorgelspieler. Zum Kritikpunkt nahmen an der ansonsten rundum gelungenen Veranstaltung etliche Zuschauer, dass zum Trachtenumzug nicht die Fahrzeuge aus der Friedrichstraße verbannt wurden.

Bis kurz vor dem Umzugsbeginn herrschte dort noch Verkehr oder wurden noch Autos geparkt.