Gerhard Bronner kümmert sich für Bad Dürrheim um den Bereich Umwelt und Naturschutz. Foto: GVV Donaueschingen Foto: Schwarzwälder-Bote

Leiter des Umweltbüros zieht Bilanz / Aufgabengebiet weit gesteckt / Klimaschutzkonzept in Arbeit

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Nach dem Weggang des früheren Umweltberaters Klaus-Peter Koch entschied der Gemeinderat Bad Dürrheim, Aufgaben aus dem Bereich Umwelt und Naturschutz dem Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen zu übertragen. Der Leiter des Büros, Gerhard Bronner, zieht nun Bilanz.

Der 52-jährige Biologe bearbeitet seit Februar für Bad Dürrheim Umweltbelange, wobei das Aufgabengebiet weit gesteckt ist. Eingebunden wird Bronner unter anderem bei der Festlegung von Bebauungsplänen, so bereits geschehen bei den Bebauungsplänen Sunthauser Weg und Hofen in der Kernstadt, gibt dabei Empfehlungen zur Grüngestaltung oder zur effizienten Energienutzung.

Derzeit erarbeitet er auch die Grundlagen für einen Förderantrag, mit dem Zuschüsse für ein Klimaschutzkonzept für Bad Dürrheim erlangt werden sollen. Bei dem Klimaschutzkonzept gehe es vor allem um den Energieverbrauch. Hierzu gebe es Vorarbeit durch das Institut für Sozial- und Umweltforschung (Isuf), das für die Stadt ein Energiemanagement für die städtischen Gebäude betreibe und da bereits auf deutliche Einsparungen verweisen könne.

Zu den "größten Energiefressern" gehören laut Bronner die Pumpwerke im Wasser- und Abwassersystem. Jährlich würden hier 500 000 Kilowattstunden verbraucht. Das entspreche dem Energieverbrauch von bis zu 200 Vier-Personen-Haushalten. Bronner sieht Einsparpotenzial von 30 Prozent, also etwa 150 000 Kilowattstunden. Das könne die Betriebskosten um 30 000 Euro jährlich senken.

Ein weiteres Thema ist laut Bronner das EDV-Netzwerk von Rathaus, Schulen und Kurverwaltung. Vorstellbar sei auch hier eine effizientere Nutzung verbunden mit Kosteneinsparungen.

Forciert wird das Thema Elektromobilität, nennt Bronner ein weiteres Arbeitsfeld. So wurde Ende Juni in Bad Dürrheim die erste Strom-Tankstelle im Schwarzwald-Baar-Kreis durch Stadt und Energiedienst eröffnet. Damals wurde als Möglichkeit in den Raum gestellt, dass die Kur und Bäder GmbH in ihren Fuhrpark vermehrt Elektromobile aufnehme.

Die naturnahe Gestaltung der Gewässer Bad Dürrheims sieht Bronner als ein weiteres Arbeitsgebiet. Die Stille Musel sei am Adlerplatz renaturiert worden, aber nur innerhalb eines kleinen Abschnitts, quasi "zum Ausprobieren". Zur naturnahen Gewässergestaltung gebe es Zuschüsse bis zu 70 Prozent. Vielleicht entschließe die Stadt, entsprechende Förderanträge für die Stille Musel nächstes Jahr zu stellen. Bei der Kötach auf der Ostbaar sei in punkto Renaturierung durch seinen Vorgänger, Klaus-Peter Koch, viel erreicht worden. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten gebe es noch bei zufließenden Gewässern.

Bei Fragen zum Thema Umwelt und Naturschutz können sich die Bürger Bad Dürrheims direkt an Bronner wenden, Telefon 0771/929 1505. Bisherige Erfahrungen lehrten Bronner, dass die Bürger der Kurstadt besonders auf ihre Grünanlagen achten, mehr als anderswo. Sei es, dass mehr Grün erwünscht werde oder das Gegenteil, dass ein Baum störe. Wenn es um Bäume gehe, werde in der Regel auf den Bauhofleiter Michael Liedtke zurückgegriffen, der eine entsprechende Ausbildung zur Baumpflege habe.Wenn Anfragen zum Thema Umwelt und Naturschutz im Rathaus auflaufen, vermittelt Bauamtsmitarbeiterin Monika Mack, Telefon 07726/666 245, an die jeweiligen Stellen. Die Kooperation mit der Stadtverwaltung laufe sehr gut, betont Bronner das gute Miteinander.

Das Umweltbüro des GVV Donaueschingen hält für die von ihm betreuten Gemeinden Bad Dürrheim, Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen ein Natur-Erlebnisprogramm für Kinder bereit. Hier gibt es monatlich zwei Exkursionen, auf denen Natur und Umweltthemen erlebbar werden.

Weitere Informationen: www.gvv-umweltbuero.de