Gestern überreicht Tourismusminister Guido Wolf (von links) den Förderbescheid für die Dachsanierung an Bürgermeister Walter Klumpp. Mit dabei waren MdL Karl Rombach (CDU) sowie die Geschäftsführer der Kur und Bäder GmbH Markus Spettel und Uwe Winter Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: 2018 bekommt das Solemar ein neues Dach / Bessere Isolierung bringt Einsparung

Ein "Geburtstagsgeschenk" zum 30. in Höhe von 971 110 Euro aus dem Tourismusministerium gab es Montag für die Dachsanierung des Solemars. Das Bad gilt immer noch als Vorzeigeprojekt im Land.

Bad Dürrheim. Bürgermeister Walter Klumpp führte aus, dass die Kur- und Bäderstadt 630 000 Übernachtungen jedes Jahr zählt, zwei Drittel davon entfallen auf den Klinikbereich, ein Drittel seien Selbstzahler. Insgesamt kann man an den Zahlen im Bundesland die positive Entwicklung im Tourismus sehen, 52 Millionen Übernachtungen gab es insgesamt.

Die Übergabe des Förderbescheids veranlasste das Stadtoberhaupt zu einem Rückblick. Als vor 30 Jahren das Solemar gebaut wurde, gab es die Vereinbarung zwischen Stadt und Land, dass Bad Dürrheim im so genannten Jahrhundertvertrag Aufgaben vom Land übernehme. Im Zuge dieses Vertrags habe das Land 20 Millionen Mark an die Stadt bezahlt, zuzüglich fünf Millionen Mark aus dem Strukturausgleich. Das Solemar habe in der Endabrechnung 28 Millionen Mark gekostet.

Bekanntlich kommt die Grundlage der Kuppelkonstruktion vom Dach des Olympiaparks in München. Das Solemar sei eine besondere Konstruktion. Damals gingen laut Bürgermeister Klumpp die Planer davon aus, dass das Dach ungefähr 15 Jahre halten würde, jetzt war es die doppelte Zeit. Insgesamt werden nächstes Jahr 2,6 Millionen Euro investiert. Dafür gibt es eine neue Dachhaut für 2800 Quadratmeter, eine bessere Isolierung und neue Lichtdurchlässe. Vor allem durch die neuen Kuppelfenster und durch die Isolierung verspricht sich die Kur und Bäder einiges an Energieeinsparung. Die Trageelemente der Dachkonstruktion werden durch die Maßnahme nicht mit einem höheren Gewicht belastet. Das sei statisch nicht machbar gewesen, erklärt Kur und Bäder Geschäftsführer Markus Spettel auf Nachfrage. Somit wird das Dach nach der Sanierung äußerlich gleich bleiben. Gestartet werden soll mit der Maßnahme im Frühjahr 2018, im Herbst soll sie abgeschlossen sein.

Geplant ist nach jetzigem Stand, dass alle Arbeiten im laufenden Betrieb erledigt werden, lediglich Teilbereiche müssten gesperrt werden, beispielsweise wenn die Kuppelfenster erneuert werden. Ansonsten wird an der hölzernen Innenverkleidung nicht gearbeitet.

In seinem Rückblick ließ Klumpp nicht unerwähnt, dass in den vergangenen zehn Jahren einiges in das Solemar investiert wurde, als Beispiel nannte er unter anderem die Tote-Meersalz-Grotte, der Solegeysir, das Kneippbad und das Lüftungssystem. Seit 2001 seien jährlich zwischen 500 000 und 700 000 Euro im Haushalt eingeplant, somit seien es rund 10,3 Millionen Euro gewesen, 3,8 Millionen Euro davon kamen als Zuschuss vom Land. "Ohne die großzügige Förderung hätte man das Solemar so nicht entwickeln können", er nannte es zudem den Antriebsmotor des Bad Dürrheimer Kur- und Touristikwesens. Aktuell sei die Konzeption Solemar 2030 in Arbeit. Hier werden die Investitionen und die Entwicklungen für etwas mehr als die nächsten zehn Jahre aufgenommen.