Foto: Bartler-Team

Abwechslungsreiches Programm bei Fasnets-Veranstaltung. Frau von Winfried Kretschmann zu Besuch.

Bad Dürrheim - Zunftball im närrischen "Diere" ist der gelungene Mix von Stadt- und Landfasnet!

Bühne, Programm, Hintersinniges, Komisches, dann ein "Remmidemmi" und ausgelassenes Miteinander wie man es von der Dorf-Fastnacht kennt. Im "Haus des Bürgers" ab´s den zusätzlichen Wochenendschwung für die etwas ausgelasseneren Zeitgenossen. Schön, anlässlich der zumindest klimatisch milden Fasnet 2016! Beim Zunftball waren die Semester wieder beisammen, in der Kurstadt klappt das Miteinander der Generationen augenfällig gut.

Die Zunft hatte wieder zu "liefern" und die Freunde der fünften Jahreszeit zu überzeugen, größtenteils gelang es einmal mehr, nicht allein zur Freude des "neuen" Zunft-Maestros Joachim Müller. Als besondere Besucherin dürfte Gerlinde Kretschmann Kurzweil verspürt haben, der Gattin des Ministerpräsidenten kann eine Bürgernähe ja durchaus zugesprochen werden; Wahlkampf hin oder her. Bereitwillig erklomm die in Begleitung ihrer Schwester Mechthilde Schnitzer gekommene First Lady Baden-Württembergs denn auch die besonderen Bretter und griff ins Geschehen ein, unter anderem gab’s den "Ritterschlag" für Kurt und Gabi Lupold.

Der närrische Herr und Vorgänger Müllers ist nun Ehrenzunftmeister, seine Herzdame Ehrennärrin. Voila, Gerlinde Kretschmann kann auch das, ansonsten gab sich der hohe Besuch aus Stuttgart angenehm unauffällig, von Attitüden keine Spur. Joachim Müller grüßte in die Reihen, der Fanfarenzug eröffnete den Zunftball gekonnt, dann startete ein Programm, das mit wenig Kulisse auskam, sehr zur Freude von Säckelmeister Reiner Daniel. Hansel, Narros, Johli, Sieder und Guggenmusikanten gaben nach Kräften Gas, die eine oder andere "Länge" des Abends überbrückten die "Zunftwieber" engagiert und auch mit einem gar intensiven Kostümwechsel.

Unter der Leitung von Josi Bender huschten die Damen zwischen Bühne und Garderobe hin und her – der Job hatte es in der Tat in sich! Die einen kircherten und lachten sich beim Auftritt des Narro-Trios etwas "krummer", die anderen beim tiefen Einblick in das gruppenübergreifend dargebotene "Indianerleben" – wer nun den Programmknaller des Zunftballs zündete sei dahingestellt.

Klar ist auf jeden Fall: Einen mit deftigstem Sächsisch hin und her streifenden Indianer gibt’s nicht auf jeder Fasnet-Bühne. Tusch für ein der Narretei höchst intensiv verbundenes Quartett! Matthias Fritz, Sonja Stuber, Carsten Moschkov und Karin Grundner tragen fortan den Bad Dürrheimer Eselsorden und damit die höchste Dekoration, welche die heimische Zunft zu vergeben hat. Müller und sein "Vize" walteten ihrer Ämter und vergaben bestens gelaunt eine Auszeichnung, die allein vom Namen her nicht unbedingt als exponiert begriffen werden kann. Zum Programmende wurde einmal mehr an die jungen Semester gedacht.