Finanzen: Positive Perspektive bei der Gewerbesteuer / Neuverschuldung bei rund acht Millionen Euro

Bad Dürrheim. Laut Bürgermeister Walter Klumpp kommt einer der schwierigsten Haushalte der vergangenen Jahre in die Beratung. Der Haushaltsplan 2018 liegt druckfrisch vor, die Bürgervertreter müssen über zunächst angesetzte 47,4 Millionen Euro befinden.

Bad Dürrheim blickt auf ordentliche Finanzjahre zurück, gänzlich rosarot schimmert es aber nicht mehr. Die bis Ende 2016 angesparte Rücklage von 7,2 Millionen Euro wird schon im Lauf des kommenden Jahres bis auf den Mindestbetrag abgebaut, eine satte Neuverschuldung von 8,4 Millionen kündigt sich an. "Nicht alle anstehenden wichtigen Investitionen können mit Eigenmitteln gestemmt werden", informierte Klumpp nun im Gemeinderat.

Hallenbad Minara, Kinderbetreuungseinrichtung an der Salinenstraße, Kapitalzuschuss an die Kur und Bäder GmbH, Stellenplan, Abwasser, Grundstückserwerbe, Feuerwehr – in Bad Dürrheim muss tiefer in die Kasse gegriffen werden. Der Verwaltungshaushalt beziffert sich auf 31,6, der Vermögenshaushalt auf 15,8 Millionen Euro, über die wieder satt sprudelnde Gewerbesteuer kann man sich also doppelt freuen. Die Kommunalverwaltung macht eine nach wie vor gute Konjunktursituation aus, auch die Perspektive für 2018 sei positiv zu bewerten. Das sichert den Stand und beruhigt die Nerven. Stadtkämmerer Jörg Dieterle dürfte den 232 Seiten starken neuen Haushaltsplan trotz allem ohne allzu große Kopfschmerzen aufgestellt haben. Die Minara-Zukunft könnte das Zahlenwerk bis zu dessen Verabschiedung Mitte Dezember aber noch kräftig tangieren, über den Großposten Hallenbad wird noch in diesem Jahr in einer Sondersitzung entschieden.

In Bad Dürrheim kommt dem Stellenplan eine doch überdurchschnittliche Relevanz zu, man könnte auch formulieren, dass die Chancen auf eine Anstellung vor Ort vergleichsweise gut sind. Eine neue Betreuungseinrichtung für den Nachwuchs muss mit Personal versehen werden, an der Salinenstraße sind ab dem Tag X unter anderem sechs Erzieherinnen im Einsatz. Reinigungskraft und Hausmeister machen ihre Arbeit auch nicht umsonst, zudem schlägt die Heimleitungsstelle in Sachen Flüchtlingsbetreuung zu Buche. Eine weitere Stelle steht zur Diskussion: Seit geraumer Zeit forderte der Gewerbeverein Bad Dürrheim immer wieder die Schaffung einer eigenen Stelle Wirtschaftsförderung oder die des Citymanagers. Vor einigen Jahren gab es diese in Bad Dürrheim schon einmal, die Stelle wurde jedoch nicht verlängert. Das Stadtoberhaupt schlägt vor, eine solche Stelle wieder einzurichten, um wichtige Fragen in Bezug auf Ansiedlung, Innenstadt und weiteres rund um die Wirtschaft betreuen zu können.

An der Feuerwehr wird allemal in Bad Dürrheim nicht gespart, das ausgeprägte Betreuungs- und Gesundheitswesen soll bestmöglich geschützt werden. Zurückliegend freuten sich die Floriansjünger wieder über diverse Anschaffungen, das Ende der Fahnenstange könnte noch nicht erreicht sein. Die Feuerwehrkonzeption wird noch aktualisiert und liegt erst dieser Tage vor, Klumpp will weitere Fahrzeugbeschaffungen nicht ausschließen. Der neue Haushaltsplan kommt nun in die Vorberatungen und soll am 30. November letztmals aktualisiert vorliegen. Die Beschlussfassung ist für Mitte Dezember vorgesehen.