Als Badegewässer soll der Sunthauser See erhalten bleiben, wozu auch die Landwirtschaft mit der Einhaltung von Abständen beim Ausbringen von Gülle beitragen muss. Foto: Archiv: Georg Kaletta

Probe enthält Bakterien von Fäkalien. Gesundheitsamt vermutet unsachgemäßes Ausbringen von Gülle.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Das Ausbringen von Gülle ist wahrscheinlich die Ursache dafür, dass bei einer vor der Badesaison dem Sunthausener See entnommene Wasserprobe die Grenzwerte überschritten wurden.

So formulierte Tatjana Ritter vom Gesundheitsamt gegenüber dem Ortschaftsrat das Untersuchungsergebnis, bei dem Bakterien von Fäkalien gefunden wurden, die von Warmblütern stammten. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde im Juni eine Nachprobe gezogen, die ohne Befund war. Nicht ausschließen wollte die Sprecherin, dass es zur Überschreitung der Grenzwerte durch Starkregen kam. Im Mai wurde zudem das vermehrte Auftreten von Algen festgestellt. Eine Rolle könnten auch die drei in den See mündenden Bachzuflüsse von Tuningen, Hochemmingen und der Autobahn her spielen.

Da es sich beim Sunthausener See um ein Badegewässer handelt, wird alljährlich vor Beginn der Saison eine Probe entnommen, vier weitere erfolgen in den Monaten Juni bis September. Für ganz wichtig hielt Tatjana Ritter, dass das Badegewässer nicht abgewertet wird. Reinhard Schulze vom Landwirtschaftsamt machte deutlich, dass wenn im nächsten Frühjahr wieder eine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt werden sollte, die Landwirtschaft kontrolliert werde. Er verwies darauf, dass den Landwirten bekannt sein dürfte, dass die Düngeverordnung vorschreibe, dass von Bachläufen ein Abstand von drei Metern eingehalten werden müsse. Das gelte auch, wenn ein Graben in der Regel gar kein Wasser führe. Denn bei einem Starkregen könnte auf diesem Wege die Gülle in einen Bach gespült werden. An Gewässern von wasserwirtschaftlicher Bedeutung gelte laut Wassergesetz sogar ein Mindestabstand von fünf Metern. Einig waren sich die Ratsmitglieder darüber, dass auch die Landwirte in Tuningen und Hochemmingen über das Ergebnis der Wasserproben aus dem Sunthausener See informiert werden sollten. Ebenso sollten bei einer erneut auftretenden Belastung den Bächen umgehend Proben entnommen werden.

Ortsvorsteher Albert Scherer meinte abschließend, dass es für den Fremdenverkehr und den Campingplatz kontraproduktiv sei, wenn man die Sache nicht in den Griff bekomme und deshalb den Badesee schließen müsste.