Für weitere fünf Jahre für das Amt der Ortsvorsteherin wurde Astrid Schweizer-Engesser verpflichtet. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Sven Jager informiert im Öfinger Ortschaftsrat über Umgang mit dem Wildtier / Tollwut "kommt nicht mehr vor"

Bad Dürrheim-Öfingen (kal). Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser wurde in der jüngsten Sitzung für eine weitere Amtsperiode verpflichtet. Zu dieser Handlung wurde Ratsmitglied Karl Behrle bestimmt.

Begonnen wurde die Sitzung mit einer Schweigeminute für den am Sonntag verstorbenen Markus Bossert. Er gehörte 15 Jahre lang dem Gremium an, die Ortsvorsteherin erinnerte an seine ruhige und umsichtige Art, sprach von einer sehr angenehmen Zusammenarbeit.

Der Fuchsbestand in der Ortschaft stand auf der Tagesordnung, dazu konnte Astrid Schweizer-Engesser als Fachmann Sven Jager vom Kreisjagdamt begrüßen. Die zunehmende Popularität der Füchse sei kein Öfinger Problem, ließ der Redner wissen, obwohl es seit Wochen den Einwohnern unter den Nägeln brenne, da möglicherweise Gefahren durch die Tiere gesehen werden.

Jager berichtete, dass der Fuchs sich sehr schnell in Ortschaften und auch in Städten wohlfühle, da er einen guten Lebensraum für Nahrung und seine Jungen vorfinde. Da er eine gewisse Schläue besitze, passe er sich gut an. Komme er in die Nähe von Menschen, müsse das jedoch nicht bedeuten, dass er tollwütig sei. Für die Tollwut konnte der Fachmann Entwarnung geben, sie käme durch großflächige Impfungen seit 2006 nicht mehr vor. Im tiermedizinischen Institut in Aulendorf seien 1096 Füchse untersucht worden, alle seien tollwutfrei gewesen.

Auch die Krankheiten Staupe und Räude kämen kaum noch vor, schon eher der Fuchsbandwurm, daher sollten Hunde und Katzen geimpft und regelmäßig entwurmt werden. Wer in seinem Garten Fuchskot finde, könne diesen in der Mülltonne entsorgen, da würde nichts passieren, so Jager. Tote Füchse sollten nicht angefasst werden. Halten sich Füchse im Garten auf, sollten die dort wachsenden Früchte vor dem Verzehr gut gewaschen werden. Vermieden werden sollte, Essensreste in Müll- oder Biotonnen für den Fuchs zugänglich zu machen und auch kein Katzenfutter im Freien zu deponieren.

Nicht ohne weiteres könnten im eigenen Garten Fuchsfallen aufgestellt werden. Dies erfordere einen 15-stündigen Lehrgang mit dem Umgang von Lebendfallen, die dem Fachmann zuvor zur Überprüfung gebracht werden sollen, die Genehmigung zur Nutzung werde für ein Jahr erteilt. Doch nach Erfahrung des Fachmannes nütze eine solche Falle nicht viel, eher würde sich dort ein Igel oder eine Katze verirren. Andere Fallen seien nicht erlaubt, sie verstoßen gegen das Tierschutzgesetz.

Zäune um das Grundstück helfen nicht unbedingt, denn der Fuchs ist ein geschickter Kletterer und versteht es auch, sich unterirdische Gänge zu graben. Jager gab abschließend den Rat, wegen der Fuchsplage zu einer Lösung mit der Jägerschaft ins Gespräch zu kommen, denn in der Regel werde kein Jäger im Ortskern Füchse abschießen.

Ausnahmslos wurde dem Baugesuch zum Aus- und Umbau eines älteren Wohnhauses mit Ökonomieteil in der Haugenrainstraße zugestimmt. Die Ortsvorsteherin bezeichnete es als sehr erfreulich, dass junge Einwohner das Gebäude zu modernem Wohnraum herrichten wollen und der Charakter des Hauses trotzdem erhalten bleibe.