Inmitten Baldingens begegneten sich katholische und evangelische Christen bei der Übergabe des Friedenslichts aus Bethlehem und dachten über die Botschaft nach. Zwischen den einzelnen Andachtsabschnitten intonierten die Blasmusiker immer wieder adventliche Lieder. Foto: Klatt Foto: Schwarzwälder-Bote

Andacht: Christliche Botschaft der Aussöhnung im Blick

Bad Dürrheim-Unter-/Oberbaldingen (jdk). Vor einer beeindruckenden Kulisse sind sich Christen aus Unter- und Oberbaldingen vor der ehemaligen Metzgerei Zech begegnet. Das Friedenslicht, das seit 1986 von der Geburtskirche in Bethlehem in alle Welt getragen wird, ist nun auch auf der Ostbaar angekommen.

Zahlreiche Gemeindemitglieder der Seelsorgeeinheit Bad Dürrheim hatten die sorgsam gehütete Flamme am vergangenen Sonntag in Villingen in Empfang genommen und nun erstmals von der Unterbaldinger Kirche zur ehemaligen Konfessionsgrenze zwischen Unter- und Oberbaldingen getragen. Wärmende Feuerkörbe, zahlreiche brennende Kerzen in Kinderhänden sowie ein Posaunenensemble der Unterbaldinger Ministranten sorgten für eine adventliche Stimmung inmitten Baldingens.

Pfarrer Dirk Hasselbeck von der evangelischen Kirchengemeinde Oberbaldingen betonte in seiner Begrüßung, dass die Übergabe des Friedenslichtes deutlich macht, dass "der Glaube nicht trennt". Alexandra Götz von der katholischen Kirche wies darauf hin, dass die Kerze kein magisches Zeichen sei, das den Frieden herbeizaubern kann. Das aus dieser einen Flamme entstehende Lichtermeer könne aber dafür Sorge tragen, dass sich die Menschen in aller Welt besser verstehen.

Zwischen den einzelnen Andachtsabschnitten intonierten die Blasmusiker immer wieder adventliche Lieder, die von den rund 30 Kindern und 60 Erwachsenen mit Freude mitgesungen wurden. Die neue Gemeindereferentin der evangelischen Kirchengemeinde Oberbaldingen, Ana Gerhardt, zitierte den Psalm 27 und sprach ein Friedensgebet. In seiner Ansprache nannte Pfarrer Hasselbeck drei Beispiele, wie die christliche Botschaft ganz konkret Frieden und Aussöhnung unter die Menschen bringen kann. Das Licht aus Bethlehem solle in den Familien, in der Schule und am Arbeitsplatz kleine Schritte hin zum gegenseitigen Verständnis und liebevollen Umgang ermöglichen und somit die Friedenbotschaft Jesu in die Welt bringen. Er erinnerte an zwei große Politiker, die sich als Christen nach dem Zweiten Weltkrieg die versöhnende Hand des Friedens reichten: der französische Präsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Die erst seit kurzem in der Seelsorgeeinheit tätige Pastoralassistentin Josefine Wild von der katholischen Kirche zeigte sich hoch erfreut, dass die Weitergabe des Friedenslichtes so völlig unkompliziert organisiert werden konnte. David Ewadinger gab dann auch die Flamme von der Unterbaldinger an die Oberbaldinger Laterne weiter. Die Jugendlichen der EC-Jungschar trugen anschließend das Licht aus Bethlehem entlang der Hauptstraße zur Oberbaldinger Kirche.

Der österreichische Rundfunkt initiierte 1986 das Friedenslicht aus Bethlehem. Jeden November wird das Licht in der Geburtskirche entzündet und mittels einer explosionsgeschützten Box nach Wien transportiert. Von dort aus bringen es Pfadfinder auf unterschiedlichsten Wegen in 30 Städte Europas und in die USA. In diesem Jahr holte die zwölfjährige Melanie Walterer das Symbol für das Christfest in Bethlehem ab.