Weitere Helfer wünscht sich der Arbeitskreis Forum Asyl, der mit Sibylle Baumeister (Dritte von rechts) an der Spitze das erste Jahr der Unterstützergemeinschaft bilanziert und zukünftige Projekte besprochen hat. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Bad Dürrheim kann mehr Flüchtlinge aufnehmen, als es muss / Privatleute stellen Wohnraum zur Verfügung

Bad Dürrheim-Biesingen (kal). Eine erfreuliche Bilanz zog Sibylle Baumeister vom Amt für Soziales zum einjährigen Bestehen des Forums Asyl. Grundlage für die erfolgreiche Arbeit sei das engagierte Helferteam.

Im Bürgersaal des Rathauses in Biesingen und damit genau dort, wo am 27. November des vergangenen Jahres das Forum Asyl aus der Taufe gehoben wurde, kamen die Mitglieder des Arbeitskreises zum Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate. Aber auch über aktuelle Begebenheiten wurde informiert und ein Ausblick auf die nächsten zwei Jahre gegeben.

Vorneweg sprach Sibylle Baumeister dem Helferteam ihren Dank aus, da das Erreichte ohne die Mitwirkung von engagierte Bürgern nicht möglich gewesen wäre. Daran knüpfte sie die Hoffnung, dass alle sich weiterhin einbringen und sich der Helferkreis noch etwas erweitert. So könne sie sich vorstellen, dass handwerklich geschickte Rentner beim Einrichten von Wohnungen für Asylanten mithelfen. Zwar sei der Bauhof dabei auch involviert, doch der könne wegen seines großen Betätigungsfeldes nicht immer die benötigte Anzahl von Mitarbeitern abstellen, hieß es.

Da zur Integration das Erlernen der deutschen Sprache unverzichtbar ist, sind auch Lehrkräfte willkommen. Ebenso gesucht werden Personen, die Asylbewerber bei Behördengängen oder bei Probearbeiten in hiesigen Betrieben begleiten. Es fällt den Menschen aus einem anderen Kulturkreis nicht leicht, sich hier in einem bürokratischen Dschungel zurecht zu finden, selbst wenn sie der deutschen Sprache schon mächtiger seien, meinte Baumeister.

Als tolle Aktion bewertete sie das im kleinen Rahmen abgehaltene Sommerfest in Biesingen, bei dem von den aus Sri Lanka stammenden Asylbewerbern die Speisen zubereitet wurden. Gut angenommen wurde auch der zwei Mal wöchentlich stattfindende Sprachkurs. Diskutiert wurde über die mögliche Einrichtung eines "Sprachcafés" im Generationenhaus Lebenswert, wobei aber das Üben der Sprache nicht allein im Vordergrund stehen solle, vielmehr die Unterstützung bei der Arbeitssuche und gemeinsame Unternehmungen wie zum Beispiel Spiele.

Einig war man sich darüber, dass vorab erkundet werden sollte, welchen Bedarf die Asylanten haben. Zudem brauche man jemanden, der die Organisation des Ganzen in die Hand nimmt.

Dass Bad Dürrheim zehn Asylbewerber mehr aufnehmen konnte, als es nach dem Verteilerschlüssel eigentlich müsste, schrieb Sibylle Baumeister der Bereitschaft von Privatleuten zu, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Übererfüllung des Solls habe der Kur- und Bäderstadt gegenwärtig den ersten Platz im Schwarzwald-Baar-Kreis eingebracht. Darauf könne man stolz sein, meinte die Sprecherin, zumal überhaupt nur vier Kommunen im Kreisgebiet mehr Personen aufnehmen hätten können, als sie mussten. Sollten der Stadt zu den gegenwärtig untergebrachten 29 Asylbewerbern noch weitere zugeteilt werden, könnte auch für diese Wohnraum angemietet werden, war abschließend zu hören.