Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes erhalten für ihre Jugendarbeit Stefan Ruf (Donaueschingen), Udo Schäfer (Brigachtal), Albert Kampf (Donaueschingen) und für ihre aktive Mitwirkung Markus Przystaw, Gerd Wimmer und Edgar Schiesel (alle Donaueschingen). Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsversammlung: Bürgermeister fordert Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg

Von Rainer Bombardi

Schwarzwald-Baar-Kreis. Zur Dienst- und Verbandsversammlung trafen sich die Feuerwehren im Kreis in der Hochemminger Bergweghalle. Erstmals nutzten sie dabei die Chance, sich unter der Leitung des neuen Kreisbrandmeisters Florian Vetter von ihrer besten Seite zu präsentieren.

Gastgeber und Bürgermeister Walter Klumpp skizzierte die steigenden Anforderungen im Feuerwehrdienst als eine Herausforderung die es immer schwieriger mache, Familie, Beruf und Ehrenamt miteinander zu vereinbaren. An seinen Appell zur intensiveren Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg, an ein aktives Marketing und eine vermehrte Unterstützung der Jugendfeuerwehren knüpfte Sven Hinterseh nahtlos an. Der Landrat lobte die Feuerwehren als einen starken multifunktionalen Partner im Bereich der Rettungsdienste.

Er sicherte die Fertigstellung des Neubaus der Atemschutzanlage in Tuttlingen mit finanzieller Unterstützung des Schwarzwald-Baar-Kreises, die Fertigstellung des Neubaus der integrierten Leitstelle beim Klinikum bis Sommer 2016 oder aber auch die Umsetzung und Anstrengungen im Bereich des digitalen Sprechfunks und der digitalen Alarmierung zu.

Kreisbrandmeister Florian Vetter sprach von einer hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium, die dank den Berührungspunkten im Bereich der Flüchtlingshilfe noch gesteigert werden konnte. Vetter rücke die von Hinterseh erwähnten Projekte für ein weiterhin erfolgreiches Wirken der Feuerwehr in den Vordergrund.

Vetter bilanzierte die ersten acht Monate in seinem Amt als arbeitsintensiv und erfolgreich. Er wies auf die neue Werbekampagne der Kreisfeuerwehr hin, die unter www.mach-mit-ffw.de eine Imagekampagne ins Leben rief, um neue junge Mitglieder zu gewinnen. "Jeder Bundesbürger finanziert die Bundeswehr pro Jahr mit 390 Euro, den Katastrophenschutz mit 1,95 Euro", schnitt Vetter ein Missverhältnis an.

Kreisjugendwart Marcus Ohnmacht (Pfohren) berichtete von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung in den 42 Jugendfeuerwehrabteilungen. 500 Jungen und 88 Mädchen fördern in zahlreichen fachtechnischen und geselligen Aktionen die Zusammengehörigkeit. 55 von ihnen gelang im Vorjahr dank des Einsatzes von 169 Ausbildern der Sprung in die aktive Wehr.

Michael Radigk jonglierte souverän mit den Zahlen. Nach einem Jahr der zahlreichen Jubiläen steht bislang für das kommende Jahr nur der 150. Geburtstag der Feuerwehr Aasen und das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Pfohren im Kalender. Pfohrens Kommandant Reinhard Schöndienst nutzte die Gelegenheit, für das Festwochenende mit integriertem Dorffest und Kreisfeuerwehrtag zwischen dem 2. und 4. Juli 2016 zu werben. Der Floriansgottesdienst findet am 8. Mai ebenfalls in Pfohren statt.

Bei den Wahlen wurde Hüfingens Kommandant Martin Weiß zum dritten stellvertretenden Vorsitzenden ernannt, der zweite stellvertretende Vorsitzende Hans-Peter Feiß (Schonach) wurde im Amt bestätigt. Die Dienstversammlung im nächsten Jahr wurde nach Riedöschingen vergeben.

Die Kreisfeuerwehr besteht derzeit aus 20 selbstständigen Feuerwehren mit 79 Abteilungskommandanten. Hinzu kommen sechs Werks- und 18 Jugendfeuerwehren mit 39 Jugendabteilungen. Aktuell zählt die Feuerwehr im Kreis 2621 Aktive und 103 Mitglieder innerhalb der Werksfeuerwehren. 2015 wurde die Wehr zu 335 Brandeinsätzen, 521 technischen Hilfeleistungen, 154 Gefahrgut- und Öleinsätzen, 34 Tiereinsätzen, 93 sonstigen Einsätzen, 147 blinden Alarmen und 16 mal böswillig gerufen. In 1523 Einsätzen rettete sie 188 Menschen und barg 22 Personen tot.