Ein Anlass ganz im Sinne des verstorbenen Guido Rebholz war für die Familienmitglieder das Setzen des Storchennestes auf dem Zehntscheuerdach (von links): Ruth, Michael, Carmen, Jürgen, Kerstin und Thomas Rebholz mit Freundin Patricia Pfaff. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Zehntscheuer: Rund 200 Personen wohnen Aktion bei / Weidenruten in Stahlkonstruktion eingeflochten

Bad Dürrheim (kal). Seit Freitag verfügt die Kernstadt von Bad Dürrheim wieder über ein Storchennest. Dass man für Meister Adebar und seiner Störchin nach exakt 47 Jahren wieder eine Möglichkeit geschaffen hat, seine Jungen aufzuziehen, ist den Familien von Michael und Jürgen Rebholz zu verdanken. Sie verwirklichten den Plan ihres im September des vergangenen Jahres im Alter von 83 Jahren verstorbenen Vaters Guido Rebholz. Es war sein Wunsch auf dem Dach der Zehntscheuer, die sich gegenüber dem Architekturbüro und dem Malerbetrieb der Rebholz-Brüder befindet, ein funktionstüchtiges Nest zu platzieren. Am Freitag erfüllten die Söhne mit ihren Familienangehörigen den Wunsch des Verstorbenen. Finanziert wurde das Nest mit Spenden anlässlich des Todes des Vaters.

Rund 200 Personen wohnten dem Setzen des Storchnestes auf dem 17 Meter hohen Dachfirst der Zehntscheuer bei, die zu den ältesten Gebäuden in der Kur- und Bäderstadt zählt. Gefertigt wurde das Nest mit einem Durchmesser von 1,40 Meter aus verzinkten Stahlrohren. Von Ruth Rebholz wurden die sich rund um das Nest anschmiegenden Weidenruten geflochten. Mit einem Autokran wurde das Nest in die Höhe gehievt. Bereits vorher hatte Georg Mink aus Dauchingen sein historisches Daimler-Benz-Feuerwehrfahrzeug, Baujahr 1951, platziert und die Drehleiter entlang des Dachs ausgefahren. Die vielen Stufen meisterte der Schlossermeister flott, um, oben angekommen, das Nest zu befestigen, wonach der Beifall der Zuschauer aufbrandete. Danach luden die Familien zu einem Imbiss und Getränken ein.

Storchennest anderswo

Wie Karl-Heinz Hornberger erzählte, befand sich bis 1970 ein Storchennest auf dem nicht allzu weit von der Zentscheuer entfernten Pfarrhaus. Im gleichen Jahr wurde von der Kohlefeuerung auf eine Ölheizung umgestellt. Das hat dem Storchenpaar wohl nicht gepasst, denn ab da ließen sich nie mehr Störche in der Kernstadt nieder, meinte er schmunzelnd.