Das trockene Wetter der vergangenen Tage sorgte für Hochbetrieb auf den Feldern auf der Baar. Derzeit wird vor allem der Weizen geerntet. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Getreidequalität leidet teilweise unter feuchtem Sommer / Derzeit wird der Weizen von den Feldern geholt

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Der feuchte Sommer hat die Ernte deutlich verzögert. Die trockene Witterung in den vergangenen Tagen spielte den Landwirten jedoch wieder in die Hände und sorgte für reichlich Betrieb auf den Äckern. Derzeit sei der Höhepunkt bei der Weizenernte, informiert der BLHV-Vorsitzende von Bad Dürrheim, Rainer Hirt.

Ein Auf und Ab in der Wetterlage sorgt für Freude und Frust bei den heimischen Landwirten. Während im Frühjahr das warme Wetter für eine gute Entwicklung der Pflanzen sorgte, durchkreuzte der feuchtkühle Sommer die hohen Erwartungen. So sei die Erntemenge zwar "sehr gut", so Hirt. Aber es falle angesichts der feuchten Witterung schwer, das Getreide trocken einzufahren. So müssten die Bauern Preisabschläge für Trocknung in Kauf nehmen. Qualitätsverluste gebe es auch durch teilweisen Pilzbefall des feuchten Getreides.

Der Getreidepreis steht unter Druck. Bundesweit hat es laut Rainer Hirt hohe Erntemengen gegeben, die im Norden Deutschlands auch trocken eingefahren werden konnten. "Im Moment fällt der Preis", beschreibt der Landwirt die Folgen des großen Angebots.

Auf der Baar werde vor allem Gerste und Weizen angebaut, außerdem Raps und Silomais. Gerste und Weizen würden in diesen Tagen eingebracht. Der Raps sei bereits geerntet. Allerdings sei der Raps-Preis in diesem Jahr deutlich gesunken. Gründe hierfür vermochte Hirt nicht zu sagen. Doch wie er von benachbarten Landwirten weiß, wollten diese wegen des Preisrückgangs im nächsten Jahr etwas anderes anbauen. So erwartet Hirt 2015 weniger gelb blühende Rapsfelder, nachdem diese in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hätten.

"Der Silomais steht sehr gut da", so Hirt, er werde aber erst Ende September, Anfang Oktober geerntet. Es bleibe zu hoffen, dass es dann keinen Dauerregen gebe, der die Böden aufweiche und das Befahren der Äcker erschwere.

Insgesamt beschreibt Hirt die Landwirtschaft als ein Thema mit vielen Unbekannten, das von Klima, Handel und Politik gleichermaßen beeinflusst werde.