In einer bewegenden Trauerfeier wurde gestern von Guido Rebholz Abschied genommen. Er ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Trauerfeier: Redner erinnern an Persönlichkeit und Leistungen des verstorbenen Guido Rebholz

Mit dem Tod von Guido Rebholz hat Bad Dürrheim eine über die Region hinaus geschätzte Persönlichkeit verloren. Zur Trauerfeier in der katholischen Kirche hatten sich neben der Familie viele Freunde und Wegbegleiter eingefunden.

Bad Dürrheim. Mehrere Redner erinnerten an Rebholz als herausragenden Menschen. Bürgermeister Walter Klumpp verneigte sich in seinem Nachruf "vor einer großartigen Persönlichkeit". Der Halt in der Familie sei Rebholz besonders wichtig gewesen, gerade angesichts seines beruflichen Einsatzes als Architekt.

Auch kommunalpolitisch brachte sich Rebholz ein, war von 1971 bis 2005 im Gemeinderat in der FDP-Fraktion tätig, von 1980 bis 1990 habe er die Liberalen außerdem im Kreistag vertreten. In den 35 Jahren seines politischen Wirkens seien in Bad Dürrheim zahlreiche Vorhaben realisiert worden, die die Infrastruktur "nachhaltig verbesserten". Besondere Verdienste habe sich Rebholz bei den Entscheidungen um den so genannten Jahrhundertvertrag der Stadt mit dem Land Baden-Württemberg erworben, als Mitglied der Baukommission beim Bau des Solemar und der Bewerbung und Durchführung der Landesgartenschau.

Er habe nicht nur 1000 Häuser geplant und realisiert, sondern auch noch 3000 bis 4000 Abende in ehrenamtlicher Arbeit im Gemeinderat und bei Vereinen verbracht. Der Architekt Rebholz habe die Baupläne für den Narrenschopf entworfen und die Bauleitung übernommen. "Dabei hat er selbst aktiv immer an den Wochenenden mit Hand angelegt", beschreibt Klumpp das Engagement von Rebholz um den Narrenschopf. Auch für die drei Partnerstädte sei er immer aktiv da gewesen.

Klumpp erwähnte auch die Diagnose Demenz bei Guido Rebholz. Die Familie habe lernen müssen, damit umzugehen und das in großartiger Weise gemeistert, zollte Klumpp Anerkennung. "Sie waren bei ihm bis zu seinem letzten Atemzug. In vorbildlicher Weise haben Sie sich um ihn bis zu seinem Tod gekümmert", meinte Klumpp in Richtung Familie Rebholz.

"Die Narrenzunft trauert um einen liebevollen Menschen", würdigte Zunftmeister Joachim Müller das Engagement von Rebholz für die Zunft und die heimische Fastnacht. Fast 40 Jahre sei er im Vorstand aktiv gewesen, habe sich auch bei Bautätigkeiten eingebracht.

Roland Wehrle erinnerte in seiner Eigenschaft als Präsident der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte und Geschäftsführer der Nachsorgeklinik Tannheim an die Verdienste von Rebholz. Die Klinik sei eines der großen Bauprojekte des Architekturbüros gewesen. Dabei habe es Guido Rebholz verstanden, für die dort behandelten jungen Patienten mit ihren Familien eine wohltuende Atmosphäre zu schaffen.

Auch Vertreter des deutsch-französischen Freundeskreises aus Enghien-les-Bains waren anwesend. Jacques Seclet äußerte sein Anteilnahme im Namen der französischen Partnerstadt. Dabei erinnerte Seclet an die Herzlichkeit und Großzügigkeit von Rebholz sowie seinen Einsatz zur deutsch-französischen Freundschaft. "Du bleibst in unseren Herzen."

Mit Karl Heinz Hornberger sprach ein enger Freund von Rebholz und dessen Familie zur Trauergemeinde, erinnerte an das gemeinsame Engagement für die heimische Fastnacht. "Wir waren ein starkes Team." Gemeinsame Urlaube und Wanderungen der beiden Familien Hornberger und Rebholz habe die Freundschaft und Verbundenheit weiter gestärkt. Mit dem Tod von Guido Rebholz habe Bad Dürrheim eine "außergewöhnliche Persönlichkeit" verloren und er einen guten Freund.

Gehalten wurde die Trauerfeier von Pfarrer Michael Fischer mit einfühlenden Worten und geistlichem Trost. Musikalische Beiträge kamen von Bettina Kuhn und Alessandra Noailles mit Gesang und Keyboard-Begleitung. Auf ausdrücklichen Wunsch von Rebholz für seine Trauerfeier spielte auch der Fanfarenzug ein Stück.

Nach der Trauerfeier wurde die Urne von Guido Rebholz auf dem Friedhof von Bad Dürrheim beigesetzt. Im Anschluss traf sich die Trauergemeinde noch im Hotel am Solegarten.