Eine ganz besondere Reise hat Hans-Josef Tümmers vor sich. Mit seinem zum Wohnmobil umfunktionierten Pickup möchte er die Panamericana erkunden, die entlang der Westküste von Nord- und Südamerika verläuft. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach einem Zwischenstopp in Bad Dürrheim steht als Ziel die Panamericana bevor / Über 30 000 Kilometer-Tour

Bad Dürrheim (rtr). Für einige Tage ist Weltenbummler Hans-Josef Tümmers in Bad Dürrheim gestrandet. Der aus Argentinien stammende 62-Jährige weilt derzeit auf dem Reisemobilhafen der Kurstadt. Damit ist er der Gast dort mit der bislang weitesten Anreise.

"Ich erfülle mir einen Traum." Seine Augen leuchten, wenn er von dem Abenteuer berichtet, das vor ihm liegt. Bad Dürrheim ist nur ein Zwischenstopp. Sein Pickup-Fahrzeug hatte er vor einigen Wochen von Buenos Aires nach Hamburg verschifft. Dort ließ er einen Aufbau auf die Ladefläche setzen, so dass er das Gefährt als Wohnmobil nutzen kann. Bald schon wird er von Bad Dürrheim aufbrechen, um nach Halifax an der Ostküste Kanadas überzusetzen.

Nächstes Ziel ist Alaska. Und dann erst geht es so richtig los: Die Panamericana schlängelt sich an der Westküste von Nord- und Südamerika entlang, verbindet Alaska und Feuerland. Dazwischen liegen rund 26 000 Kilometer und Extreme wie Urwald und Wüste, brennende Sonne und eisige Kälte

Manche Streckenabschnitte sind nur in der Trockenzeit befahrbar oder das ganze Jahr über gefährlich zu passieren.

"Ich wollte es jetzt in Angriff nehmen. Wer weiß, ob ich es in ein paar Jahren noch machen kann", meint der 62-Jährige.

Seine Wurzeln liegen zwar in Deutschland, in Krefeld, doch seine Schulzeit bis zur Mittleren Reife verbrachte er in Holland. Mit 20 Jahren verließ er Deutschland nach einer Ausbildung zum Mechatroniker und kam schließlich nach Teneriffa. Mittlerweile gehören die Kanaren-Insel, aber auch Argentinien und Uruguay zu seinen Lebensmittelpunkten. Er sei in der Hotelbranche tätig gewesen. Jetzt nehme er sich eineinhalb Jahre Zeit, um seinen Traum zu leben, die Panamericana zu befahren.

Wobei er flexibel sei, das ganze auch zwei Jahre dauern könne. Schließlich möchte er nicht nur Kilometer hinter sich bringen, sondern auch an Punkten verweilen, wo es ihm entlang der Strecke besonders gefällt. Die meiste Zeit werde er vermutlich alleine reisen. Seine Frau habe andere Interessen, besuche lieber Städte. Doch einer seiner Enkel werde ihn vermutlich in den Sommerferien einige Wochen begleiten.

Nach Bad Dürrheim möchte er wieder kommen. "Es war nicht das letzte Mal, dass ich hier war", ist er von der Infrastruktur begeistert, lobt den Reisemobilhafen, das Solemar mit Medizinischer Trainingstherapie (MTT) in unmittelbarer Nähe, außerdem die guten Einkaufsmöglichkeiten. Dass er sich mehr Zeit für die Kurstadt nimmt, als ursprünglich geplant, liegt jedoch an seinem Rücken. Beschwerden an den Bandscheiben lasse er in der MTT behandeln, mit Erfolg. Es sei schon wesentlich besser geworden. Wieder fit für die lange Reise, soll es dann Mitte September weitergehen.