Im Januar standen im Minara Reinigung und einige Reparaturen an, im Vordergrund ist Bereichsleiter Florian Mill zu sehen. Der Gemeinderat spricht sich für einen Neubau des 42 Jahre alten Minara aus. Günter Tarlatt hingegen verweist auf die enormen Kosten, die der Steuerzahler zu tragen habe und hält einen Bürgerentscheid für "zwingend notwendig". Archivfoto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Minara: Günter Tarlatt verweist auf Belastung des Steuerzahlers im Fall eines Neubaus

Auch wenn sich der Gemeinderat für einen Minara-Neubau für maximal 8,9 Millionen Euro ausgesprochen hat, favorisiert Günter Tarlatt weiterhin ein Regionalbad. Angesichts der Kosten eines Minara-Neubaus hält er einen Bürgerentscheid für "zwingend notwendig".

Bad Dürrheim. Schon jetzt lägen jährliche Defizite durch den Minara-Betrieb bei rund 450 000 Euro, weist Tarlatt auf das dicke Minus hin, das durch den Neubau des Minara auf eine Million Euro ansteigen würde. Diskutiert würden deshalb Steuererhöhungen. Dieses Thema gehe also alle Bürger in Bad Dürrheim an, rechtfertigt Tarlatt seine Forderung nach einem Bürgerentscheid.

Ein Hallenbad gehöre nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune, verweist er auf etliche Gemeinden im Umfeld, die auf eine solche Einrichtung verzichten. Beim Thema Freibad gibt sich Tarlatt offener. Ein solches könne auch in Bad Dürrheim weiterhin betrieben werden. Schließlich stelle sich ein Freibad angesichts der kürzeren Betriebsdauer über die warme Jahreszeit hinweg deutlich kostengünstiger als ein Hallenbad dar.

Tarlatt weiß um die Widerstände einer regionalen Lösung in Sachen Hallenbad. Ein Regionalbad empfehle sich aber aus Kostengründen und lasse sich in gemeinsamer Trägerschaft der Kommunen attraktiver gestalten, was letztlich dem Badbesucher zugutekomme. Er möchte weiterhin diese Lösung bewerben, auch wenn der Gemeinderat von Bad Dürrheim in eine andere Richtung läuft. Die Beschlusslage dort lautet, die Möglichkeiten eines Minara-Neubaus für 8,9 Millionen Euro zu prüfen mit dem Ziel, diesen auch innerhalb dieses Investitionsrahmens zu realisieren.

Projektsteuerer gesucht

Durch einen Projektsteuerer soll das Vorhaben professionell begleitet werden. Auf der Suche nach einer solchen Steuerung hat die Kur und Bäder GmbH vier Firmen aus Deutschland in einer beschränkten Ausschreibung zur Bewerbung aufgefordert. Gestern endete nun die Frist für die Rückmeldung. Wie viele der vier Firmen geantwortet haben, wollte Kur und Bäder-Geschäftsführer Uwe Winter nicht mitteilen. Das sei nicht-öffentlich. Der Aufsichtsrat der Kur und Bäder GmbH werde aber voraussichtlich in seiner Sitzung am Dienstag, 14. März, entscheiden, welcher Projektsteuerer zum Zuge komme. Bei der Wahl des richtigen Kandidaten seien dessen Erfahrung und Kompetenz entscheidend. Aufgabe des Projektsteuerers sei die professionelle Begleitung des Vorhabens, um die bestmögliche Lösung für Bad Dürrheim innerhalb des Kostenrahmens von 8,9 Millionen Euro zu finden.

Winter stellt klar, dass sich der Projektentwickler an den Vorgaben des Gemeinderats orientiere, eben dem Neubau des Minara. Ein Regionalbad spiele dabei keine Rolle.

Tarlatt hofft trotzdem, dass im Laufe des Verfahrens eine Wirtschaftlichkeitsstudie erstellt wird, die den Sinn eines Regionalbades unterstreicht.