Technischer Ausschuss stimmt Bauvoranfrage der Seniorenresidenz Hirschhalde vom Grundsatz her zu

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Der Technische Ausschuss stimmte der Bauvoranfrage der Seniorenresidenz Hirschhalde in seiner gestrigen Sitzung grundsätzlich zu, hatte aber noch einige Anmerkungen parat.

Die Frage des Brandschutzes sei zu klären, forderte Bürgermeister Walter Klumpp im Zusammenhang mit dem von der Hirschhalde geplanten Gebäude mit 80 Betten. Christof Rösch vom städtischen Bauamt hatte eingangs auf 720 Kubikmeter Löschwasser hingewiesen, die die Hirschhalde vorrätig halte. Wolfgang Kaiser (LBU) merkte aber kritisch die lange Strecke zum städtischen Wasseranschluss an, was sich gerade im Brandfall bei einer Pflegeeinrichtung besonders verhängnisvoll auswirken könne.

Kritisch angemerkt wurde im Gremium auch der geringe Abstand zum Wald, weshalb vermutlich etliche Bäume gefällt werden müssten. Es soll geklärt werden, wie viel Waldfläche betroffen sei. Bürgermeister Walter Klumpp merkte an, dass Fachbehörden wie die Forstverwaltung und das Baurechtsamt am weiteren Verlauf des Verfahrens zur Baugenehmigung beteiligt seien.

Kritische Stimmen gab es gegenüber der Postagentur, die seit zwei Monaten am neuen Standort in der Friedrichstraße beheimatet ist. Bemängelt wurde die Parksituation. Peter Wahl (LBU) meinte, die ausgewiesenen Parkplätze an der Gebäudeseite seien nur schwer oder gar nicht nutzbar. Schnee sei dort nicht geräumt worden. Wolfgang Kaiser ergänzte, dass der Zugang zur Post des öfteren zugeparkt sei, forderte außerdem eine baldige Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen in diesem Bereich in der Friedrichstraße, um Postkunden das Parken zu erleichtern.

Andreas Nachbaur (SPD) verlangte einen behindertengerechten Zugang. Der jetzige entspreche nicht den Vorgaben des Baurechts. Die Situation sei "absolut untragbar".

Als Alternative werde von der Verwaltung ein barrierefreier Zugang über ein Stück Wiese geprüft, das sich in Richtung des benachbarten Gasthauses befinde, erklärte Klumpp. "Wir sind am Thema dran und in Verhandlung", so der Bürgermeister. Ein aktueller Sachstandsbericht werde in der nächsten Sitzung folgen.

Von wilder Parkerei in der Seestraße und dem dortigen Wendehammer berichtete Peter Hug (CDU). Die parkenden Fahrzeuge würden in Zweier- und Dreier-Reihen stehen und ein Durchkommen von Rettungsfahrzeugen verhindern. Dieser unmögliche Zustand bestehe schon seit Jahren. Er habe sich deshalb einmal an die Polizei gewandt, die dann "aufgeräumt" habe. Der Erfolg sei aber nach eineinhalb Wochen wieder verpufft. Hug forderte deshalb die Stadt auf, über ihren Gemeindevollzugsdienst tätig zu werden.

Abgelehnt hat der Ausschuss den Anbau eines viergeschossigen Bürogebäudes mit Treppenhaus an eine bestehende Firma in der Tuninger Straße in Sunthausen. Bereits der Ortschaftsrat hatte Bedenken an der Planung, erklärte Ortsvorsteher Albert Scherer. Um sich ein besseres Bild von der Situation zu machen, schlug Scherer die Errichtung eines Schaugerüsts vor, das die Höhenverhältnisse verdeutliche. Peter Hug ergänzte, der geplante Turm an der Ortsdurchfahrt sei "sehr herausragend". Im Zuge des Bauverfahrens sollten auch bereits bestehende Überschreitungen des Baufensters geprüft werden, die das Landratsamt schon seit Jahren reklamiere, jedoch ohne Erfolg.

Klumpp fasste die Meinung im Ausschuss zusammen, dass sich das Gremium nicht grundsätzliche gegen die Pläne der Firma stelle, die Erweiterung aber städtebaulich akzeptabel sein müsse. Der aktuellen Planung wollte der Ausschuss deshalb nicht zustimmen.