Versammlung: Evangelische Kirchengemeinde diskutiert Segnung gleichgeschlechtlicher Paare
Bezüglich der kirchlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare fährt man in der evangelischen Kirchengemeinde Bad Dürrheims einen konservativen Kurs.
Bad Dürrheim. Bislang gab es erst den Antrag eines im württembergischen Landesteil lebenden Paares, dieser wurde abgelehnt. Die Segnung respektive Trauung Homosexueller wird in der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) immer noch diskutiert, die jeweiligen Landeskirchen agieren relativ autark.
Konservativ ja, grundsätzlich ablehnend nein – diese Kurzform beschreibt die Sichtweise in der Kur- und Bäderstadt, darüber wurde nun im Zuge der Gemeindeversammlung informiert. Im vergangenen Jahr hat sich auch die Landeskirche in Baden für die Gleichwertigkeit gleichgeschlechtlicher Liebe, Sexualität und Partnerschaft ausgesprochen.
Die protestantische Gemeinde der Kur- und Bäderstadt weist einen Haushalt von knapp über einer Million Euro auf, die Kindertagesstätte schlägt auf der Kostenseite ordentlich zu Buche. Nicht zuletzt aufgrund eines stabilen Spendenaufkommens steht man finanziell aber vergleichsweise gut da, im Berichtsjahr ist ein Überschuss von 28 000 Euro ausgewiesen. Der Orgeldienst wurde zeitweise von Honorarkräften geleistet, mittlerweile sitzt die gebürtige Koreanerin und Organistin Eun-Ah Cho-Nitschke auch in der Johanneskirche am Pfeifeninstrument.
In der Gemeinde hilft man sich nicht selten selbst, letztes Beispiel dafür ist die Programmierung der Geläutsteuerung. Ein neues Gerät wurde angeschafft, dessen Einbau durch eine Fachfirma wäre aber teuer gewesen. Man verzichtete auf die externe Leistung, arbeitete sich durch die Betriebsanleitung und kontaktierte den offiziellen Kundendienst. Die Glocken der Johanneskirche läuten seither wieder auf korrekte Art und Weise.
