Bei einem Workshop mit Vertretern von Naturschutz und dem Landschaftserhaltungsverband wurde mit Landwirten über Nutzungsformen in der Landwirtschaft nachgedacht, die biologische Vielfalt unterstützen. Foto: Nabu/Adam Schnabler Foto: Schwarzwälder-Bote

Workshop: Dialog angestrebt / Kiebitzpaare brüten auf extensiver Weide

Gut 30 Teilnehmer kamen jüngst zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie sich Landwirtschaft und Naturschutz vereinbaren lassen.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der von Nabu und Landschaftserhaltungsverband Schwarzwald-Baar-Kreis gemeinsam organisierte Workshop, unter dem Motto "Gemeinsam biologische Vielfalt erhalten" fand im Rahmen des Projekts "Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz" statt, das die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg fördert. "Die durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmer sind ein klares Signal: Es ist wichtig, den Dialog zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Verwaltung zu intensivieren, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen. So lassen sich gemeinsam praktikable und sinnvolle Lösungen finden", betonten Stefan Walther (LEV Schwarzwald-Baar-Kreis) und Jochen Goedecke (Nabu).

Im Rahmen des Workshops stellte unter anderem Biodiversitätsberater Florian Wagner das landesweite Programm zur Biodiversitätsberatung vor. Ziel ist es, Landwirte dabei zu unterstützen, für den eigenen Betrieb geeignete Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt zu identifizieren.

Einen weiteren Schwerpunkt des Workshops bildeten die Erfahrungen aus der Praxis. Am Beispiel von mit Schafen beweideten Flächen und aus Vogelschutzgründen spät gemähten Wiesen erläuterte der Landwirt Jürgen Moser, wie sich Naturschutzmaßnahmen umsetzen lassen und welchen Aufwand sie für landwirtschaftliche Betriebe bedeuten.

Bei der anschließenden Exkursion zu den Flächen von Landwirt Bernhard Bolkart tauschten sich die Vertreter von Landwirtschaft, Verwaltung, Naturschutz sowie drei Landschaftserhaltungsverbänden direkt vor Ort darüber aus, wie Landwirtschaft und Artenschutz zusammenkommen können. Und wie trotz und gerade wegen der landwirtschaftlichen Nutzung Lebensraum für seltene Arten entstehen kann. Bolkart bewirtschaftet einen ehemaligen Acker als extensive Weide. Dank der Beweidung durch Rinder mit geringer Beweidungsintensität können sich hier jedes Jahr Kiebitzpaare zum Brüten niederlassen.