Freundeskreis: Paten sind weiter gesucht / Fragwürdige Methoden der dortigen Landesregierung

Bad Dürrheim-Unterbaldingen (jdk). "Uganda steht nicht mehr täglich in den Schlagzeilen", so die Vorsitzende des Freundeskreises Uganda, Birgit Schwarzmeier, zur Begrüßung beim Jahrestreffen. "Und doch gilt es hier, mit helfender Hand die Menschen zu unterstützen."

Das Jahrestreffen stand unter dem Eindruck, dass Heinz-Otto Gielen kurzfristig erkrankt war, das Treffen fand trotzdem statt. Rund 25 Personen hatten sich zusammengefunden und den Ausführungen von Birgit Schwarzmeier mit Interesse zugehört. Zur gegenwärtigen Situation in diesem afrikanischen Land umriss die Vorsitzende die aktuelle politische und ökonomische Lage. Nach den letzten Wahlen hat es Präsident Yoweri Kaguta Museveni unter Umgehung der Verfassung geschafft, sich weiterhin im Präsidentensessel zu halten. Trotz aller Kritik an seiner despotischen Herrschaft stützen westliche Staaten – allen voran die USA – dieses System. Sogar Wahlbeobachter der EU konnten keine Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen feststellen.

Mit großer Sorge blickt der Freundeskreis auf das Bildungssystem, bei dem derzeit die Frau des Präsidenten als Bildungsministerin weitreichende Veränderungen durchsetzen möchte. Dabei geht es auch um Schulzeitverkürzungen und Verlegung von Prüfungsterminen, wie von Pater Konrad Tremmel aus einem Brief zitiert wurde. Ein Blick auf die Bevölkerungsstruktur in Uganda zeigt auf, wie wichtig Bildung in diesem Land ist. 50 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 18 Jahre; für Schulen und Berufsausbildung wird nur ein sehr geringer Teil des Staatshaushaltes ausgegeben.

Offensichtlich scheint der Bildungsnotstand Methode zu sein. Frei nach dem Motto "Wer nichts weiß, stellt keine Fragen", so die Freundeskreisvorsitzende. Schwierigkeiten gibt es auch in der Infrastruktur. Ob Stromversorgung, Wasserversorgung, Gesundheitssystem, all die Dinge, die in Mitteleuropa als völlig selbstverständlich vorausgesetzt werden, können zu jeder Tages- und Nachtzeit ausfallen. Diese Unsicherheit verhindert einen Aufbau von Arbeitsplätzen. Vor diesem Hintergrund hat sich der Freundeskreis vor nunmehr 14 Jahren zum Ziel gesetzt, über die Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort in kleinen Einheiten Bildungsmöglichkeiten umzusetzen. Entweder durch Spenden oder Patenschaften kann so elementare Bildung für nur 40 Euro pro Jahr den Kindern zugutekommen.

Belegt wird die Hilfe in dem Zeugniskopien an die Spender gesandt werden. Besonders junge Mädchen sind auf eine gute Ausbildung angewiesen, hat sich doch gezeigt, dass der Schulbesuch in der Regel eine frühe Zwangsverheiratung verhindert. Auch hier gilt die Devise, dass Bildung die Stellung der Frau verbessert.

Da Hygieneartikel fehlen, können Mädchen und junge Frauen einmal im Monat für mehrere Tage den Unterricht nicht besuchen, was eklatante Bildungsdefizite mit sich bringt. Auch hier gilt es, über gezielten Einsatz von Spenden und Wissen, Abhilfe zu schaffen. Die von den Comboni-Missionaren aufgebaute Berufsschule gilt als vorbildlich und wird ebenfalls unterstützt. Bei den immer wieder durchgeführten Besuchen konnte man sich ein Bild von der Effektivität der Hilfe aus Deutschland machen.

Weitere Informationen: www.uganda-freundeskreis.de