Das Paschen am letzten Tag des Jahres ist ein beliebtes Spiel, bei dem wieder viele Teilnehmer bei der Schützengemeinschaft Bad Dürrheim um die Brezeln gewürfelt haben. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Schützengemeinschaft: Altes Jahr endet mit Silvesterpaschen / Kurzweiliger Nachmittag

Bad Dürrheim (kal). Paschen am letzten Tag des Jahres ist in vielen Gemeinden eine alte Tradition. Sie wird auch in der Kurstadt gepflegt, seit vielen Jahren organisiert von der Schützengemeinschaft Bad Dürrheim. Die Mitglieder hatten fürs Silvesterpaschen alles bestens vorbereitet, damit die Freunde des Würfelspiels einen kurzweiligen Nachmittag verbringen konnten.

Rund 50 Besucher, Frauen und Männer jeglichen Alters. Angehörige verschiedener Vereine, Paare und auch Einzelpersonen kamen in das Schützenhaus. Die Würfel in dem Lederbecher gingen reihum, und es wurden eifrig Punkte gesammelt. Auf die Gewinner des beliebten Spiels warteten große, süße Brezeln aus Hefeteig, die sie am Ende mit nach Hause nehmen konnten. 50 Stück lagen bereit.

"Mit diesem Würfelspiel soll das alte Jahr beendet werden, das neue soll Glück bringen", erklärte einer der Mitspieler. In früheren Jahren, so erinnerten sich die älteren Spieler, sei es in Bad Dürrheim üblich gewesen, dass nahezu in jedem Gasthaus zum Silvesterpaschen eingeladen wurde. Das habe im Laufe der Jahre nachgelassen, auch weil es manche Gasthäuser inzwischen nicht mehr gibt. Unter den Teilnehmern befinde sich ein fester Stamm, der jedes Jahr mit dabei ist.

An manchen Silvestertagen sei das Schützenhaus nachmittags proppenvoll, manchmal kämen aber auch weniger zum Paschen. Das hänge hauptsächlich vom Wetter ab, so die Erfahrung. In diesem Jahr blieben einige Plätze frei, vermutlich bevorzugte so mancher einen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein und herrlich blauem Winterhimmel.

Wenn alle Brezeln im Laufe des Nachmittags ihre Besitzer gefunden haben, wurde bisher nicht mit dem Spiel aufgehört. Dann nämlich ging es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst. Dafür sorgte Metzgermeister Siegfried Reuter, der stets mit selbst gemachten, herzhaften Schwarzwürsten im Schützenhaus erschien, die dann die Spieler statt der Brezeln mit nach Hause nahmen. Bis zu 15 Würste brachte er in der Regel mit, die alle begeisterte Abnehmer fanden. Doch nun mussten die Spieler darauf verzichten. Wie Reuter erklärte, sei es ihm aus familiären Gründen nicht mehr möglich, die begehrten Würste herzustellen.