Hengst-Fohlen "Flash" hat das gewisse Etwas und weicht vorerst kaum von der Seite seiner Mutter "Quintina". Alwin und Virginie Strohmeier sind stolz auf einen herausragenden Zuchterfolg. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Pferde: Alwin und Virginie Strohmeier freuen sich über herausragenden Zuchterfolg auf nationaler Ebene

Das bemerkenswerteste Hengst-Fohlen Deutschlands ist ein Bad Dürrheimer! In der Pferdepension Strohmeier freut man sich über einen besonderen Zuchterfolg, der erst 90 Tage alte "Flash" hat das Deutsche Fohlen-Championat gewonnen.

Bad Dürrheim. "Flash" ist laut Meinung der Wertungsrichter schlicht ein Pfundskerl und überdies das erste baden-württembergische Jungpferd, das beim seit 16 Jahren veranstalteten Championat die Nüstern ganz vorn hatte. Der junge und auf dünnen Beinen stehende sowie nahe an seiner Mutter "Quintina" bleibende Hengst überzeugte mit Statur, Laufeigenschaft sowie Gesundheit und bringt Alwin und Virginie Strohmeier zum Kopfnicken. Für die Strohmeiers ist die Auszeichnung von "Flash" der bislang größte Zuchterfolg.

Im bei Osnabrück liegenden Lienen setzte sich der vierbeinige "Baaremer" gegen 70 Konkurrenten der Endrunde durch. Die Pferdezucht ist ureigenes Metier in den nördlicheren Republik-Gefilden, nun wurde vom Südwesten aus ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt; in der Pferdepension der Kur- und Bäderstadt klingelt das Telefon häufiger.

Drei Monate und schon ein "Sternchen" – auch "Flashs" Mutter ist im Rang gestiegen, hat den Vater des Kleinen aber nie kennenlernen dürfen. "Flashs" Erzeuger ist der Zuchthengst "Flovis Count", wie in der Branche üblich, erfolgte die Befruchtung auf künstlichem Weg, das Erbgut markanter Zuchthengste wird nennenswert gehandelt.

Qualitäten erkannt

Alwin und Virginie Strohmeier haben sich das Championat erstmals vorgenommen und sich mit dem Pferdeanhänger auf den Weg gemacht, Flash hatte sich vorab auf Landesebene durchgesetzt und war schon früh als mögliches Premiumexemplar der Klasse "Deutsches Sportpferd" ausgemacht worden.

"Wir haben seine Qualitäten erkannt, uns wurde aber auch angeraten, in den nationalen Wettbewerb einzusteigen", so Alwin Strohmeier. Drei anstrengende Tage standen für das Bad Dürrheimer Ehepaar, "Flash" und "Quintina" an, die Teilnahme am Fohlenchampionat reduziert sich ja nicht allein auf An- und Rückfahrt. Pferde-Sohn und -Mutter verharrten schließlich, "Flash" wurde zunächst stehend und dann während zweier Trab-Runden begutachtet. Tritt er gerade auf? Wie ist die Wirbelsäule geformt, welchen Eindruck hinterlässt die gesamte Statur? Die Experten waren sich schließlich einig und vergaben Gold ins 620 Kilometer entfernte Bad Dürrheim.

Wie es mit Flash weitergeht, weiß man auch in der 65 Tiere umfassenden Pferdepension noch nicht ganz genau, zunächst durchlebt der kleine "Deutschmeister" auch einfach seine Kindertage und nabelt sich nach und nach von der Mutter ab. "Quintina" trägt übrigens schon wieder Nachwuchs, "Stuten sind in der Pferdezucht der wichtigere Part", weiß der 39-jährige Fachmann Alwin Strohmeier.

"Flash" muss das Laufen nicht mehr lernen, dies beherrscht er schon quasi ab der Geburt. Seine noch dünnen Beinchen werden im Lauf der kommenden Monate aber noch länger, die Proportionsunterschiede zwischen jungen und ausgewachsenen Pferden sind augenfällig. "Im Alter von einem Jahr sehen die Fohlen etwas komisch aus und erinnern schon ein wenig an Giraffen", schmunzelt Alwin Strohmeier.