Idyllisch liegt der Reisemobilhafen an der Südeinfahrt von Bad Dürrheim, kürzlich wurden mehrere Bäume unerlaubt gefällt, die Stadt ist im Gespräch mit dem Betreiber. Foto: Strohmeier

Sachverständiger ermittelt Schadenshöhe auf Reisemobilhafen. Stadt führt Gespräch mit Michael Bertsch.

Bad Dürrheim - Seit dem Jahr 1998 hat Bad Dürrheim eine Baumsatzung, mit der jeder größere Baum geschützt ist. Auf dem Areal des Reisemobilhafens wurde jedoch eine größere – ungenehmigte – Baumfällaktion durchgeführt. Nun geht es um Schadensersatz.

An der Südeinfahrt ist der Wohnmobilstellplatz gelegen und eigentlich – so könnte man denken – müsste es die Camper freuen, wenn sie im Halbschatten zwischen Bäumen ihre Wohnmobile aufstellen können. Somit hören sie den Lärm von der Landstraße nach Öfingen und von der Stadteinfahrt nicht ganz so intensiv, das Wohnmobil steht nicht den ganzen Tag in der prallen Hitze – auch wenn eine Klimaanlage an Bord ist, und der Urlauber hat doch etwas Privatsphäre gegenüber dem Nachbarn.

Der Reisemobilhafen in Bad Dürrheim ist beliebt bei den Campern, wurde schon mit Preisen überhäuft und trägt auch zur positiven Übernachtungsstatistik der Kur und Bäder bei. Jedoch: Dem Betreiber Michael Bertsch waren augenscheinlich einige der Bäume im Weg, ohne Genehmigung wurden sie gefällt – unbestätigten Angaben zufolge sollen es etwa 30 Stück gewesen sein.

Die Stadtverwaltung weiß um den Vorgang und möchte jedoch aus dem "Gesetzesverstoß" kein großes Ding machen – wie man aus gut unterrichteten Kreis hört, auch aufgrund des Wirtschaftsfaktors Wohnmobilstellplatz. Jedoch wäre es gesetzlich nicht einfach geworden, in dieser Zeit die Genehmigung zur Fällung von Bäumen zu bekommen, die einen bestimmten Stammumfang haben.

Auf Anfrage bei der Stadt antwortete Kur und Bäder Geschäftsführer Markus Spettel. Er bestätigte die Fällaktion, konnte jedoch über die Zahl der Bäume keine Angaben machen. Man habe mit Michael Bertsch gesprochen und ihm klar gemacht, dass es eine Entschädigung geben müsse. In welcher Art und Weise oder wie hoch diese ausfälle sei noch nicht klar. Derzeitig ist ein Baumsachverständiger an der Schadensaufnahme. Michael Bertsch, der Betreiber des Reisemobilhafens, war bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Eine ähnliche Baumfällaktion, auch ungenehmigt, gab es vor einigen Jahrzehnten als die dritte Kuppel des Narrenschopfs gebaut wurde, damals fällten die Bauherren ebenfalls dutzende Bäume, diese wurden damals wieder ersetzt.