Eine Stele mit einer Gedenktafel wird beim Jubiläum der Taufbaumallee enthüllt (von links): Pfarrer Dirk Hasselbeck, Hans Lohrer, stellvertretender Ortsvorsteher, und Bürgermeister Walter Klumpp. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr als 200 Gewächse als Zeichen der Taufe säumen Allee / Tradition hat sich gewandelt

Von Ursula Kaletta

Bad Dürrheim-Oberbaldingen. Vor 40 Jahren wurde in Oberbaldingen begonnen, für ein getauftes Kind einen Baum zu pflanzen. So entstand die den Ort prägende Taufbaumallee, deren 40-jähriges Bestehen gestern gefeiert wurde. 212 Bäume wurden in den Jahren von 1975 bis 2003 gepflanzt. Sie sind prächtig gewachsen und bilden eine Allee, die gerne von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird.

Rund 100 Oberbaldinger nahmen an der kleinen Feier teil, bei der auch eine Stele zur Erinnerung an die Entstehung der Taufbaumallee enthüllt wurde. Begonnen wurde mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Dirk Hasselbeck. Als stellvertretender Ortsvorsteher begrüßte Hans Lohrer die Anwesenden und dankte allen, die sich für diese Feier eingebracht hatten. Bürgermeister Walter Klumpp bezeichnete es als gute Sache, dass das Thema Taufe vom damals amtierenden Pfarrer Eberhard Günther ergriffen und sichtbar in den Ort eingebracht wurde.

Jeder Baum wurde von einer Familie gepflanzt und mit dem Namen des Kindes und dessen Geburts- und Taufdatum versehen. Damit sei der Weg vom Friedhof in Richtung Ortsausgang aufgewertet und man mache sich Gedanken, einen weiteren anzulegen, angedacht werde der Melap-Weg.

Pfarrer Dirk Hasselbeck bezeichnete es als eine große Freude, dass an diesem sonnigen Sonntag das Jubiläum gefeiert werden konnte und die Bäume mit herrlich herbstlich bunten Blättern zu betrachten sind. Bedauerlich sei jedoch, dass der Initiator, Pfarrer Eberhard Günther, aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte. Er überbrachte seine Glückwünsche mit einem humorvollen Schreiben.

Der damals amtierende Geistliche erinnerte an seinen ersten Täufling in Oberbaldingen: Während der Taufzeremonie ertönten plötzlich Böllerschüsse – er und der kleine Täufling seien darüber sehr erschrocken. Wie er dann erfahren habe, sei es eine Tradition gewesen, bei einer Taufe Böllerschüsse abzufeuern. Nicht begeistert davon schlug er als Alternative das Pflanzen eines Taufbaumes vor, denn die "Schießerei" wollte er unbedingt abschaffen. Mit der Umsetzung dieses Vorschlags wurde er von der Ortsverwaltung, der Kirchengemeinde sowie von der Kur- und Bäder GmbH unterstützt. Und auch die Stadtverwaltung fand diese Idee gut.

Umrahmt wurde die Feier in der Taufbaumallee vom Musikverein, erstmals mit seinem neuen Dirigenten Andrei Bodea, sowie vom Gesangverein unter der Leitung von Henriette Junginger.