Harald Ginzel als Vorsitzender und Sigrid Bausch als seine Stellvertreterin führen den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt Bad Dürrheim im 46. Jahr seines Bestehens. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Einschulhilfe wird auf Ostbaar ausgeweitet

Bad Dürrheim (kal). Im Vorfeld seiner erneuten Wahl zum Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt Bad Dürrheim ließ der seit 18 Jahren dieses Amt ausübende Harald Ginzel die Mitgliederversammlung wissen, dass er sich im Jahr 2018, dann im Alter von 75 Jahren, von dieser Tätigkeit zurückziehen werde. Die nächsten drei Jahre wird Ginzel, der auch das Amt des Kassierers wahrnimmt, von der zur Vizevorsitzenden gewählten Sigrid Bausch, der Schriftführerin Henriette Kühn sowie den Beisitzern Andreas Raschke und Jürgen Stöver unterstützt.

Als gut verlaufen bezeichnete Ginzel das vergangenen Jahr, da acht neue Mitglieder gewonnen werden konnten, sodass der Verein aktuell 48 Mitglieder zählt. Als Gegenteil erwies sich der Start der Landessammlung, bei der ein beauftragter Verteiler die Briefe nicht in die Briefkästen der Bad Dürrheimer Haushalte steckte, sondern sie in einem Waldstück ablegte. Mit der Verteilerfirma konnte man sich über den finanziellen Verlust einigen, berichtete der Vorsitzende. Ein besonderer Anlass bot für Ginzel und seine Frau ein Empfang mit Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue in Berlin. Anlass war die offizielle Präsentation einer neuen Wohlfahrtsmarkenserie, für die der Bundespräsident als Schirmherr fungierte. Ginzel bedauerte, dass dies die letzte Veranstaltung dieser Art war, bei der auch die Arbeit der AWO gewürdigt wurde. Die Hilfsleistungen vor Ort konnte Dank einer Großspende, dem von der Verteilerfirma geleisteten Ausfallbetrag, aus der Landessammlung, Erlöse aus dem Verkauf der Wohlfahrtsmarken sowie Spenden und Sponsoren bewerkstelligt werden. Der mit einem großen Aufwand verbundene Verkauf der Wohlfahrtsmarken gehe leider immer mehr zurück, bedauerte Ginzel. Das gleiche treffe auf die Haussammlungen zu, wofür nur noch die privaten Spender ein offenes Ohr hätten. Die Geschäftswelt beteilige sich kaum noch daran.

Zu den Unterstützungsprojekten vor Ort gehörte die Einschulhilfe, wobei neun Kinder von bedürftigen Familien mit einem Einschulpaket ausgestattet wurden. 500 Euro erhielt die Sommerwerkstatt und eine Spende von 1500 Euro die Katharinenhöhe in Schönwald. Für die Individualhilfe wurden 1000 Euro aufgewendet. In diesem Jahr möchte der Verein in die Einschulhilfe auch die Kinder auf der Ostbaar einbeziehen. Zur Vorstellung der Hilfsaktion möchte der Verein mit den jeweiligen Kindergärten in Verbindung treten.

Bürgermeister Walter Klumpp sprach der AWO-Ortsgruppe seinen Dank für ihre geleistete Arbeit und die geleistete Unterstützung von Bedürftigen in finanziellen Notlagen aus. Der Kreisvorsitzende Heinz Herzog kritisierte die politische Entwicklung in der Bundesrepublik, die zum Ergebnis habe, dass mittlerweile jeder sechste unter der Armutsgrenze lebe. Seiner Meinung nach müssten die Kommunen finanziell besser ausgestattet werden, um die wachsende Armut bekämpfen zu können.