Erste Informationen bekamen Jugendliche und Eltern über den geplanten Schüleraustausch im Rahmen des Projektes Erasmus-plus, an dem sich die Realschule am Salinensee beteiligt. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Realschüler besuchen andere Länder

Bad Dürrheim (kal). Gute Erfahrung haben Schüler und Lehrer der Realschule am Salinensee mit dem Austauschprojekt Comenius gemacht. Dies wird nun mit dem Projekt Erasmus-plus fortgesetzt. Jugendlichen aus den neunten und zehnten Klassen wird die Möglichkeit geboten, an den Auslandsreisen teilzunehmen.

Bei einem Treffen erfuhren interessierte Jugendliche und deren Eltern die Details über das Projekt, das von der EU gefördert wird. Wie Eddie Stratz, Lehrer an der Realschule, wissen ließ, habe man sich hier erfolgreich beworben, von 100 möglichen Punkten habe die Schule 98 erreicht. Insgesamt wird für dieses Projekt von der EU für die vier teilnehmenden Schulen ein Betrag von 90 000 Euro zur Verfügung gestellt, die Bad Dürrheimer Realschule erhält davon 22 000 Euro.

Die Schüler haben die Möglichkeit, nach Mézin in Frankreich, nach Ignalia in Litauen und ins polnische Kasina Wielka zu fahren. Dort werden sie, begleitet von den Lehrkräften in Gastfamilien untergebracht. Die Gruppen werden bewusst klein gehalten, jeweils acht Jugendliche und zwei Erwachsene.

Diejenigen, die an dem Austauschprojekt teilnehmen möchten, werden in der FöbbS-AG (Förderung besonders befähigter Schüler) darauf vorbereitet. "Man muss auch etwas dafür tun", verdeutlichten Eddie Stratz und seine Kollegin Paola Eggert. Berichte in Form von Text und Videos müssen über die eigene Schule, über die Umgebung und über die Region für die gastgebende Schule erstellt werden.

Während ihres Aufenthalts im Gastland, bei dem stets alle Gruppen zusammen kommen, sollen die Jugendlichen die Kultur des Landes kennenlernen, ihre Sprachkenntnisse vertiefen und Freundschaften schließen. Sie werden teilweise am Unterricht teilnehmen, touristische Unternehmungen stehen auf dem Plan, und genügend Freizeit werde auch zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang bat Paola Eggert die Eltern, mit ihrem Gast am schulfreien Wochenende etwas zu unternehmen. "Es muss nichts Großartiges sein", bemerkte sie.

Von ihrem letztjährigen Schüleraustausch in Spanien konnte die 15-jährige Melanie Witt nur Positives berichten. "Es war eine sehr schöne Zeit. Alles war gut durchdacht, wir haben viel kennengelernt und uns mit allen gut verstanden." Dem konnten die beiden Pädagogen nur zustimmen. Bei einem Austausch schaue man über den Tellerrand, er erweitere den Horizont und stärke das Selbstbewusstsein. Auf die Frage eines besorgten Vaters, ob die Kinder auch gut untergebracht werden, konnte Paola Eggert versichern, dass es noch nie Probleme gab. Wer sich bereit erkläre, ein Kind aufzunehmen, der sei auch bereit, ihm gastfreundlich entgegenzukommen.

Die erste Begegnung findet in Mézin vom 10. bis zum 18. Dezember statt. Nach Litauen geht es im nächsten Jahr vom 5. bis zum 13. Mai, vom 13. bis zum 31. Oktober 2016 werden alle Jugendlichen in Bad Dürrheim zu Gast sein, und zum Abschluss des Projektes geht es vom 18. bis zum 26. Mai 2017 nach Polen.