Große mögliche Investitionen in Gesamtstadt vorgestellt / Themen wie Minara und Oberbaldinger Halle diskutiert

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Das Interesse an der gestrigen Bürgerversammlung war groß, schließlich kamen wichtige Themen zur Sprache: Welche größere Investitionen stehen an und wie können sie finanziert werden? Der Siedersaal vermochte dem Ansturm kaum gerecht zu werden.

In einer gut einstündigen Einführung wurden von Bürgermeister Walter Klumpp, den Amtsleitern und der Kur und Bäder GmbH die Rahmenbedingungen mit Hilfe von Diagrammen anschaulich dargestellt. Die Diagramme und Zahlen sind auf der Homepage der Stadt ab heute abrufbar.

Die Finanzlage der Stadt, so Bürgermeister Walter Klumpp, sehe auf den ersten Blick komfortabel aus. Die Stadt habe "so gut wie keine Schulden", gerade mal 312 000 Euro. Diesem Betrag stünden Rücklagen von 2,14 Millionen Euro gegenüber. Andererseits sei die Kommune steuerschwach und seien die Investitionsentscheidungen "überaus groß und weitreichend".

Finanziell gefordert ist die Stadt ohnehin durch den Bebauungsplan zur Steuerung der Tierhaltung auf der Ostbaar, mit Hilfe dessen einer Massentierhaltung, wie sie Schweinezüchter Urban Messner bei Oberbaldingen plant, verhindert werden soll. 493 000 Euro an Kosten musste die Stadt hierfür schon aufbringen. Weitere Planungs-, Gutachter- und Beratungsleistungen in Höhe von 228 000 Euro wurden laut Klumpp in Auftrag gegeben, so dass mindestens 721 000 Euro anfallen. Aber auch das werde nicht ausreichen. Es ist laut Klumpp mit weiteren Kosten "in nicht geringer Höhe" zu rechnen. Investitionen in Millionenhöhe stünden außerdem durch den Ausbau des Breitbandnetzes für ein schnelles Internet in den nächsten Jahren an.

Kämmerer Jörg Dieterle stellte Einsparmöglichkeiten vor, die mehr oder weniger umsetzbar erschienen. So die Abschaffung der Ortsverwaltungen und Verkauf der Gebäude, wodurch jährlich 95 000 Euro erübrigt würden.

Um andere Größenordnungen geht es bei einer Sanierung und eventuellen Modernisierung des Hallen- und Freibades Minara. Wie Kur und Bäder-Chef Uwe Winter erklärte, seien die Besucherzahlen im Minara in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen und erreichten im vergangenen Jahr, wohl auch wegen des schlechten Sommers, nur noch 63 000 Badbesucher. Je nach Umfang der Sanierung und einer Modernisierung, bei der mit kleinem Ruhe- und Saunaraum auch zusätzliche Besucherquellen erschlossen werden könnten, fallen Investitionen zwischen vier und 12,5 Millionen Euro an.

Bauamtsleiter Hans Beirow sprach bei einer Sanierung der Salinensporthalle von Kosten von 1,3 Millionen Euro. Er präsentierte auch Erweiterungspläne der oftmals zu kleinen Halle in Oberbaldingen. Die Pläne seien mit dem Ortschaftsrat, den Vereinen und der Ostbaarschule abgestimmt und von diesen Seiten befürwortet worden. Die Kosten einer solchen Erweiterung belaufen sich laut Beirow auf 2,3 Millionen Euro, wobei die Stadtkasse einen Anteil von 1,5 Millionen Euro schultern müsste.

Alls das bot viel Stoff für die Diskussionsrunde im zweiten Teil des Abends (wir berichten noch).