Hannelore Prochnow (vorne, Zweite von rechts) freut sich über die zahlreichen Aktionen, die über verschiedene Initiativen umgesetzt werden konnten. Darunter der Kräutergarten und eine Einflussnahme auf die Planung des neuen Busbahnhofes. Gleichzeitig war sie voll des Lobs, wie sich Stadt, Kur und Bäder GmbH sowie andere Ansprechpartner für Ideen offen zeigten. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerschaftliches Engagement: Behindertenbeauftragte Hannelore Prochnow berichtet von Erreichtem und künftigen Zielen

Von Wilfried Strohmeier

Auf ein erfolgreiches Jahr 2015 kann die Behindertenbeauftragte Hannelore Prochnow zurückblicken. Man konnte viel bewegen, und auch für 2016 gibt es schon die ersten konkreten Projekte.

Bad Dürrheim. 2015 konnte man erstmals die vier Initiativen Bürgerstammtisch, VdK, Bilderstammtisch und Kneipp-Verein unter einen Hut bringen und gemeinsam Aktionen starten. Hannelore Prochnow betonte, wie wichtig Unterstützung, sprich ein Netzwerk, ist. Die Bürgerbeteiligung an dem Projekt Busbahnhof nannte Prochnow "eine gelungene Geschichte". Konkret ging es dabei um die Begleitung des Projekts von Anfang an. Man war bei den ersten Architektengesprächen beteiligt, es wurden die Pflastersteine ausprobiert, und auch im Nachgang konnte noch einiges erreicht werden. So habe man der betreibenden Busgesellschaft nachgewiesen, dass die eingesetzten Fahrzeuge nicht auf die baulichen Gegebenheiten abgestimmt seien. Künftig würden zwei Mal pro Tag Niederflurbusse eingesetzt. Ebenfalls nachgewiesen worden sei, dass manch Busfahrer zu weit von der Bordsteinkante halte, dadurch entstünden den Senioren größere Schwierigkeiten beim Einsteigen. Auch hier wurde versprochen, dass man künftig darauf achten werde.

Ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Kneippverein und VdK war der Kräutergarten, der von der Stadt nun gepflegt wird, verschiedene Personen aus den beiden Initiativen haben ein Auge darauf, dass er nicht vermüllt und sich die Selbstbedienung in Grenzen hält.

Im November fiel auf, dass einige der Gaststätten und Cafés geschlossen hatten und es für Auswärtige durchaus schwierig war, eine geöffnete Gastronomie zu finden. Eine der Initiativen für 2016 wird sein, dass man dies verbessern will. Prochnow plädiert für eine Gäste-freundliche Stadt, dazu gehört für sie beispielsweise auch ein zentraler Schaukasten am Busbahnhof, in dem die Öffnungszeiten genannt sind.

Im vergangenen Jahr initiierte man für den evangelischen Kindergarten eine Kneipp-Zertifizierung. Erzieherinnen konnten auf Fortbildungen geschickt werden, es wurde ein Vitalpfad für innen wie auch außen angelegt, der von den Kindern gut angenommen werde, zusätzlich habe der Kindergarten jetzt eine Kinder-Behindertentoilette. Dies weckte auch Wünsche beim katholischen Kindergarten in der Schulstraße. Hier will man sich in diesem Jahr bei der Gestaltung der Außenanlage einbringen.

Ein weiteres Projekt in diesem Jahr ist am 4. Juni die Eröffnung eines Vitalweges bei der Kneippanlage im Kurpark. Anlass ist der 195. Geburtstag des Pfarrers Sebastian Kneipp Ende Mai. In diesem Zusammenhang will man auch im Mai in den Geschäften Bad Dürrheims eine Kneipp-Ecke einrichten. Auch hier sollen die Details noch mit den Geschäftsleuten besprochen werden.

Etwas missmutig stimmt die Situation in Sachen Barrierefreiheit der Bad Dürrheimer Geschäfte. Hier ist man auf die Einsicht und die Investition der Gebäudeeigentümer angewiesen. Das was von den Geschäftsbetreibern gemacht werden konnte, wurde auch zum großen Teil schon umgesetzt.

Im vergangenen Jahr wurde erstmals auch ein Flüchtlingscafé mit zwei in Bad Dürrheim ansässigen Familien durchgeführt, dies will man künftig ein Mal im Vierteljahr wiederholen.