Altbürgermeister Gerhard Hagmann kann heute auf 75 Lebensjahre zurückblicken. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilar: Gerhard Hagmann wird 75 / Thema Mehrgenerationenwohnen im Blick

Bad Dürrheim. Altbürgermeister und Ehrenbürger Gerhard Hagmann wird heute 75 Jahre alt. Nur wenige Tage zuvor, am 28. Januar, hatte seine Frau Hannelore den 70. Geburtstag. Doch gefeiert wird dieses Mal zunächst nur im kleinen, familiären Rahmen am Samstag.

Grund ist der kritische Gesundheitszustand von Hagmanns Schwiegermutter, Cäcilie Hornke, die mittlerweile beachtliche 103 Jahre alt ist. Sie sei voll pflegebedürftig, meint das Ehepaar Hagmann, das sich in die Pflege der im Haus lebenden betagten Frau sehr einbringt. Unterstützung komme durch polnische Hilfskräfte. Das war für Hagmann auch Anlass, im vergangenen Jahr selbst ein wenig polnisch zu lernen, um die Verständigung zu erleichtern.

Die Pflege bindet die Hagmanns ans Haus. "Es muss immer jemand da sein. In den vergangenen vier Jahren haben wir keine größere Reise unternommen", meint Hannelore Hagmann.

Mit Interesse verfolgt Gerhard Hagmann weiterhin das lokale Geschehen, das er als Bürgermeister von 1979 bis 2003 selbst mitgestaltet hat. In dieser Zeit sind maßgebliche Entscheidungen zur Infrastruktur der Kurstadt und der Stadtteile gefallen. Erwähnt sei der Bau des Solemar (1987) und der Salinensporthalle, die Ausrichtung der Landesgartenschau (1994), die großflächige Ausweisung von Tempo-30-Zonen, das Haus des Bürgers wurde saniert und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in die Wege geleitet. In den Ortsteilen wurden Turn- und Festhallen errichtet oder ausgebaut sowie erheblich in die Kinderbetreuung und -einrichtungen investiert.

Derzeit bewegt die Stadt ein möglicher Neubau des Hallenfreibads Minara. Hannelore Hagmann erinnert sich gut, wie ihr Mann mit einem der Kinder bei der Einweihung der Rutsche vor Ort war. Mittlerweile würden hin und wieder die Enkel im Minara baden. Drei Kinder und fünf Enkel hat das Ehepaar Hagmann. Seine Erfahrungen mit der Pflege der Schwiegermutter und dem Miteinander der Generationen hält Gerhard Hagmann schriftlich fest. Ob daraus ein Buch werde, sei noch unklar.

Das Thema Mehrgenerationen beschäftigt den Altbürgermeister auch in anderer Weise. Als Vorstandsmitglied des Generationentreffs Lebenswert, derzeit als Beisitzer, widmet er sich engagiert den Plänen um ein Mehrgenerationenwohnen in Bad Dürrheim. Nach seinem Dafürhalten würden Alternativen zu Senioren- und Pflegeheimen verstärkt nachgefragt und nötig. Möglichst eigenständiges Wohnen in vertrauter Umgebung, dazu die passende Unterstützung, gewinne an Bedeutung. Das Projekt des Generationentreffs wird mit öffentlichen Mitteln über drei Jahre hinweg mit jährlich 40 000 Euro unterstützt, 30 000 Euro fließen dabei vom Bund, 10 000 Euro kommen von städtischer Seite. Nun gehe es darum, ein Konzept für das Mehrgenerationenwohnen in Bad Dürrheim zu erarbeiten.

Eine Geburtstagsfeier, zu der dann auch die Freunde der Familie eingeladen sind, behält Hagmann im Blick. Vielleicht ergebe sich im Sommer noch eine Gelegenheit für ein "Festle".