Cäclie Hornke wird hier von den beiden Urenkeln Jonas und Laurens in der Wohnung spazieren gefahren. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Geburtstag: Cäcilie Hornke nimmt Anteil am Stadtgeschehen

Bad Dürrheim. Cäcilie Hornke wird am heutigen Mittwoch 104 Jahre alt. Sie ist damit die älteste Einwohnerin Bad Dürrheims. Seit 1984 wohnt sie bei ihrer Tochter Hannelore und Schwiegersohn und Alt-Bürgermeister Gerhard Hagmann in einer gemütlichen, ebenerdigen Zwei-Zimmer-Wohnung. Lange Jahre genoss sie hier unbeschwert das Älterwerden. Wohl versorgt kam sie bis vor wenigen Jahren noch im Haushalt weitgehend im großen und ganzen alleine zurecht. In der jüngeren Zeit ist sie aber gesundheitlich stark angeschlagen und wird rund um die Uhr betreut.

An ihrem Geburtstag kann die Jubilarin auf drei Töchter, acht Enkelkinder und 17 Urenkel blicken. Ihr Leben begann vor 104 Jahren in Pommern. Wie viele andere aus der damaligen Heimat hat sie die Greuel des Krieges, die Vertreibung aus ihrem Wohnort im Februar 1945 und die Flucht in den Westen mitgemacht. Zusammen mit ihrem kranken Mann und schließlich drei Töchtern ging es durch viele Lager und Einquartierungen bis Donaueschingen, wo die Familie 1950 endlich eine kleine Wohnung zugewiesen erhielt und dort eine neue Bleibe fand. Dort sorgte sie für den Unterhalt der Familie und kümmerte sich um Erziehung und berufliche Ausbildung der Töchter.

Vom Tod spricht die Jubilarin nicht gerne. "Der Herrgott hat mich auch nicht vergessen", entgegnet sie. "Er hat mich vielmehr noch nicht vorgesehen." So nimmt sie ihr hohes Alter und die damit verbundenen Einschränkungen gelassen und geduldig hin. Schöne Abwechslungen bieten dabei die Besuche von groß und klein aus der Familiengemeinschaft. Vom jüngsten Urenkel trennen sie immerhin 102 Jahre, weshalb die Uroma von den Kleinen in aller Regel auch sehr respektvoll, fast geheimnisvoll betrachtet wird. Gefeiert wird nicht an einem Tag mit allen zusammen, vielmehr wird in Etappen einige Wochenenden nacheinander "gefestelt". Dadurch wird es für die Jubilarin nicht zu anstrengend, und man hat mehr Zeit füreinander. Noch immer nimmt sie Anteil am Geschehen in der Stadt, natürlich allmählich etwas reduziert.