Adalbert Mayer wird neuer Diakon in der Seelsorgeeinheit Bad Dürrheim. Foto: Erzbistum Freiburg/Georg Auer Foto: Schwarzwälder-Bote

Glauben für der 54-Jährigen "Lebensgrundlage" / Amtseinführung in Gottesdienst am 30. November in Kurstadt

Bad Dürrheim. Für Adalbert Mayer aus Bad Dürrheim hat der Glaube einen besonderen Stellenwert. "Er führt mich in die Nähe Gottes. Dabei gibt er mir Antworten auf meine existenziellen Lebensfragen. Woher komme ich? Wohin gehe ich?", sagt der 54-Jährige. Er wird nun am Sonntag, 23. November, zusammen mit elf weiteren Männern, in einem festlichen Gottesdienst im Münster Unserer Lieben Frau in Freiburg von Erzbischof Stephan Burger zum ständigen Diakon geweiht. Am darauf folgenden Sonntag, 30. November, wird er dann in der katholischen Seelsorgeeinheit in einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Kirche St. Johann in Bad Dürrheim in sein Amt eingeführt.

Auch als Diakon wird Mayer weiterhin seinen bisherigen Beruf als Geschäftsführer der Firma AMS Uhrenfabrik in Furtwangen ausüben. Zusätzlich wird er sich nebenberuflich vier bis sechs Stunden in der Woche in seiner Pfarrgemeinde engagieren – schwerpunktmäßig in der Pastorale für Menschen mit Behinderung.

Durch das Down-Syndrom seiner Tochter kennt er aus eigener Erfahrung die Besonderheiten in diesen Beziehungen: "Ich möchte gerne Türöffner sein für und mit Menschen, die sich ausgeschlossen und einsam fühlen oder die in ihren Wünschen oft einfach übersehen werden. Freuen würde ich mich, wenn Menschen dabei Glauben als tragfähige Lebensgrundlage entdecken könnten." Zudem wird er in den Gemeinden der Seelsorgeeinheit Bad Dürrheim Wortgottesdienste feiern.

Für ihn sind Glaube und Beruf, Glaube und Familie nicht zu trennen: "Mein Glaube ist Teil meines Lebens." Auch im Beruf als Unternehmer will er seiner christlichen Verantwortung gerecht werden, sagt der 54-Jährige: "Das gilt für meine Mitarbeiter, für Arbeitsplätze mit möglichst fairen Arbeitsbedingungen und für meine Lieferanten, Geschäftspartner und Kunden für leistungsfähige Produkte. Dabei haben nicht nur die Starken, sondern auch die Schwachen ihren Platz."

Ehrenamtlich war Mayer seit seiner Jugend tätig. Angefangen hat er als Ministrant und in der katholischen Jugend, dann hat er in der Hochschulgemeinde, den Pfarrgemeinden in Tokyo und Bad Dürrheim, in Familienkreisen, in der Marriage Encounter Gemeinschaft, in der Firmvorbereitung, als Lektor und Kommunionhelfer mitgearbeitet. Nachhaltig beeindruckt und auf seinem Glaubensweg bestärkt haben ihn zudem Glaubenserfahrungen in Taizé und in der deutschen Gemeinde in Tokyo.

Der erste Schritt auf dem Weg zum Diakon war für Mayer und seine elf "Mitstreiter" der Theologische Kurs im Erzbistum Freiburg. Die nebenberufliche Ausbildung zum Diakon dauert drei Jahre. Der Ausbildung müssen der Ortspfarrer, die Pfarrgemeinde, der Erzbischof und die Ehefrau zustimmen.

"Die Entscheidung, Diakon zu werden, ist mir nicht leicht gefallen. Gottes Anfrage in mir habe ich über einen längeren Zeitraum gespürt, aber immer wieder zur Seite geschoben. Meine Frau hat das gemerkt und mich ermutigt. Ohne Ihre Zustimmung und Unterstützung könnte und würde ich den Weg so nicht gehen. Auch die Kinder tragen die Entscheidung mit. Darüber freue ich mich sehr", sagt der Vater von vier Kindern.