Abwasser: Zweckverband Kötachtal muss investieren

Bad Dürrheim (kal). Rund 4,6 Millionen Euro wird nach der jüngsten Kostenschätzung der Zweckverband Abwasserreinigung Kötachtal mittelfristig für Sanierungsmaßnahmen in der Kläranlage aufbringen müssen.

Die vom Ingenieurbüro SAG erstellte Kostenschätzung bezieht sich auf Maßnahmen in einem Zeithorizont von zehn Jahren, bezugnehmende auf den Zustand der Anlage gemäß dem aktuellen Untersuchungsergebnis. Laut dem SAG-Mitarbeiter Jochen Molitor ist die 1979 am Rande des Ortsteils Unterbaldingen erbaute Anlage rein rechnerisch von ihrer Kapazität her genügend groß. Eine Erweiterung sei in den nächsten zehn Jahren nicht erforderlich, selbst wenn eine größere Anzahl von Gebäuden hinzukommen würde. Die Kläranlage befindet sich angesichts der sorgfältigen Betreuung und den in den letzten Jahren erfolgten Sanierungsmaßnahmen in einem guten Zustand. Wegen der insgesamt schon langen Betriebszeit haben jedoch schon einige Einrichtungsteile die planmäßige Nutzungsdauer zum Teil erheblich überschritten.

Was das Betriebsgebäude betrifft, wurde festgestellt, dass dessen Flachdach teilweise undicht ist, vereinzelt Wasser-und Abwasserleitungen korrodieren, der Dachboden nicht isoliert und dessen Verkleidung undicht ist. Die Asphalt- und Pflasterflächen der Außenanlagen sind teilweise rissig, ebenso sind Setzungen vorhanden. Die Außenbeleuchtung entspricht nicht überall den Unfallverhütungsvorschriften, manche Hydranten können nicht benutz werden, die löchrige Zaunanlage sollte saniert werden.

Handlungsbedarf wurde beim Nachklärbecken erkannt, wozu eine Betontechnologische Untersuchung empfohlen wurde, da vermutlich eine Betonsanierung erforderlich sein wird. Zu den kurz und mittelfristigen Projekten zählte der Ingenieur auch die Sanierung vom Sandfang, Installation einer maschinellen Schlammeindickung sowie die Erweiterung des Betriebsgebäude.

In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Abwasserzweckverbands schlug Bürgermeister Walter Klumpp der Versammlung vor, zunächst ein Betongutachten erstellen zu lassen, damit eine komplette Beurteilung möglich wird. Dafür wurden 15 000 Euro im Haushaltsentwurf 2017 eingestellt. Der Vorgehensweise wurde zugestimmt. Rechnungsamtsleiter Jörg Dieterle verwies darauf, dass in der mittelfristigen Finanzplanung alljährlich zwischen 350 000 und 500 000 Euro für die Sanierungsmaßnahmen über den Zeitraum von zehn Jahren eingestellt sind.