Sie organisieren den 19. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim: Stefanie Kaiser von der Kontaktstelle des Landkreises sowie Daniel Limberger von der Kur und Bäder. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbsthilfetag: Termin ist am 26. März in Bad Dürrheim

Schwarzwald-Baar-Kreis (kal). Unter dem Motto "Miteinander – Füreinander" steht der 19. Bad Dürrheimer Selbsthilfetag, der am Sonntag, 26. März von 11 bis 17 Uhr im Haus des Gastes sowie im Haus des Bürgers stattfindet.

Eröffnet wird der Selbsthilfetag mit Grußworten von Landrat Sven Hinterseh und Bürgermeister Walter Klumpp, wie bei der gestrigen Pressekonferenz von Stefanie Kaiser von der Selbsthilfekontaktstelle des Kreises und Daniel Limberger von der Kur und Bäder GmbH bekannt gegeben wurde. Beachtlich ist auch heuer die Anzahl von 36 Selbsthilfegruppen, die sich und ihre Angebote der interessierten Öffentlichkeit an Ständen präsentieren werden. Erstmals stellt sich Selbsthilfegruppe Vitiligo vor.

Vitiligo ist eine erworbene Hautkrankheit, die in der Regel im Kindes-oder frühen Erwachsenenalter auftritt. Die Patienten haben dabei weiße Flecken auf der Haut, die an Händen, Unterarm, Füßen und im Gesicht auftreten. Betroffen sind von dieser Krankheit etwa ein Prozent der Weltbevölkerung. Das Schwerpunkthema der Vortragsreihe bildet in diesem Jahr die menschliche Psyche. Mittlerweile erkranken jährlich 14 Prozent der Bevölkerung an Angststörungen. Die Krankheitstage, die ärztliche Verordnung von Psychopharmaka sowie die Frühberentung wegen psychischer Symptome, die zu Belastungen im Alltag und Berufsleben führen, nehmen kontinuierlich zu, was statistisch belegt ist.

Wartezeiten von sechs Monaten bis zum ersten Gespräch mit einen Psychologen sind mittlerweile zum Standard geworden, weil die Zahl der hilfesuchenden kontinuierlich ansteigt. Obwohl die Gesellschaft gegenüber vor 20 Jahren heute offener für das Thema psychische Erkrankungen geworden ist, haben es die Selbsthilfegruppen nicht einfach, die Leute für sich zu gewinnen, da sich mancher, dem Hilfe angeboten werden kann, zurückzieht, weiß Stefanie Kaiser aus Gesprächen mit den Organisationen.

Erfahren habe sie dabei auch, dass die Zahl von Personen zunehme, die meinen, sich eine Eigenbehandlung über das Internet zusammenstellen zu können. Der erste Vortrag beginnt um 11.15 Uhr im Weinbrennersaal vom Haus des Gastes. Zum Thema Angst referiert er ärztliche Direktor der Bad Dürrheimer Luisenklinik, Norbert Grulke. Was Bewegung und Natur für die Psyche leisten, können Interessierte um 12.30 Uhr in den gleichen Räumlichkeiten von der am Institut für Sport und Rehabilitation in Donaueschingen tätigen Ärztin Petra Mommert-Jauch erfahren.

Um 13.45 Uhr schließt sich ein Vortrag für die Angehörigen psychisch Kranker an. Als Rednerin konnte die Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen, Angelika Mechelke-Bordanowicz, gewonnen werden. Im Herzogin-Luise Raum im Haus des Bürgers sind ab 12 Uhr und nochmals ab 16 Uhr Informationen über die vor einen Jahr eingerichtet Beratungs- und Beschwerdestelle Psychiatrie (IBB) im Schwarzwald-Baar-Kreis erhältlich. Wege aus der Depression – Selbsthilfegruppen im Dialog, heißt es um 15 Uhr.

Den ganzen Tag über wird die Veranstaltung von der Schloss-Klink Sonnenbühl im Haus des Bürgers bewirtet. Außer einem Mittagstisch werden Kaffee und Kuchen sowie sonstige Getränke angeboten. Der Besuch des Selbsthilfetag, die Teilnahme an den Vorträgen und Gesprächsrunden ist kostenfrei.