Das für Fußgänger und Radfahrer nutzbare Brückenbauwerk überspannt die K 5712 im Bereich der Hirschhalde. Foto: Kaletta

Autokran montiert 35 Meter lange Konstruktion im Bereich Hirschhalde. 23 Tonnen präzise auf Pfeiler gesetzt.

Bad Dürrheim - Ein Brückenbauwerk überspannt jetzt die Kreisstraße 5712 im Bereich Hirschhalde.

Obwohl am Samstag schon frühmorgens die von Bad Dürrheim in Richtung Geisingen führende Kreisstraße im größeren Umfeld der Seniorenresidenz Hirschhalde abgesperrt und mit Umleitungsschildern und Warnblinkleuchten bestückt war, wollten es manche Autofahrer wohl nicht wahrhaben, dass sie hier nicht durchkommen, weshalb nicht wenige die Anordnungen ignorierten. Zur Einsicht verhalf ihnen dann allerdings einige Meter später ein großer auf der Fahrbahn stehender Autokran, der sie zum Umdrehen zwang. Von diesen lästigen Begleiterscheinungen ließen sich jedoch die Mitarbeiter der Stahlbaufirma Ott aus Kirchheim/Teck nicht von ihrer Arbeit abhalten, die sich vom Entladen der über die A 81 mit einem Tieflader transportierten Stahlfertigbrücke bis hin zur Montage des Brückengeländers erstreckte. Dabei saß jeder Handgriff.

Der große Augenblick, denn auch etliche Zuschauer erleben wollten, stellte dann das Einsetzen der Brücke in die von dem Villinger Unternehmen Rosenberger vorab errichtete Fundamente und den eingebauten Widerlager dar. Das Ganze erfolgte wie in Zeitlupe und erforderte von dem Bediener des Autokrans Spitzengefühl, denn er bekam die Anweisung, in welchem Winkel die Brücke zu drehen, anzuheben oder abgesetzt werden soll, per Funk. Präzise wurde das 23 Tonnen wiegende Brückenbauwerk auf die Stützen eingesetzt.

Die 35 Meter lange und zwei Meter breite Brücke ist mit Kunststoffbohlen belegt. Deren Tragfähigkeit beträgt sechs Tonnen, sodass sie mit einem kleinen Kommunalfahrzeug zwecks der Ausbringung von Streumaterial im Winter befahren werden kann. Damit sie von Radfahrern benutz werden kann, wurde ein 1,30 Meter hohes Geländer erforderlich. Das Geländer besteht neben dem Handlauf aus Stahl aus einem Metallgewebe, das einem Maschendrahtzaun ähnelt. Dass die rund 280 000 Euro kostende Brücke überhaupt gebaut werden konnte, verdankt die Stadt dem Erhalt einer zweckgebundenen Erbschaft von Luise Sturm, deren Namen die neue Brücke auch trägt. Zum Gedenken an die Spenderin wurde eine Tafel in Auftrag gegeben, die noch angebracht wird. Erstmals wurde die Kreisstraße im Jahr 1973 mit einer Fußgänger-Holzbrücke in Bereich der Hirschhalde überspannt. Aufgrund ihrer gealterten Bausubstanz musste sie im Dezember 2006 demontiert werden.