Rund 20 Meter weit wurde die Fahrerkabine des 54-Jährigen geschleudert, nachdem die Betonträger diese vom Motorwagen abgetrennt hatten. Foto: Eich

Tonnenschwere Betonteile trennen Führerhaus von Zugmaschine. Lkw-Fahrer wie durch ein Wunder unverletzt.

Bad Dürrheim - Unglaubliches Glück bei einem spektakulären Unfall hatte am Montagmittag ein 54-jähriger Lastwagenfahrer auf der Autobahn 81 zwischen dem Dreieck Bad Dürrheim und Geisingen: Obwohl 20 Tonnen Spannbetonteile die Fahrerkabine abrissen, blieb der Fahrzeugführer nahezu unverletzt.

Das haben selbst die Rettungskräfte noch nie erlebt und sprachen vor Ort von einem Wunder: Total zerstört lag das abgetrennte Führerhaus des Lastwagens etwa 20 Meter von der Zugmaschine entfernt, daneben 20 Tonnen schwere Betonträger. Und der Fahrer? Der entkam dem Horrorunfall lediglich mit einem Schock. "Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, als sich alles um mich herum schon gedreht hat", berichtet er.

Zugmaschine kracht in Hang

Doch was war passiert: Eine 21-Jährige fuhr mit ihrem Kleinwagen in Richtung Singen, als sie auf Höhe der Ortschaft Oberbaldingen auf der regennassen Fahrbahn plötzlich ins Schleudern geriet. Sie krachte zunächst links gegen die Fahrbahnbegrenzung, wurde abgewiesen und geriet danach vor den 57 Tonnen schweren Laster, der mit einem Begleitfahrzeug unterwegs war. In Folge des Ausweichmanövers kam der Schwertransport von der Straße ab, die Zugmaschine krachte in den Hang.

Dann geschah das Unfassbare. Die tonnenschweren Betonteile lösten sich, schossen nach vorne und trennten die Fahrerkabine von der Zugmaschine ab. Diese überschlug sich mehrmals und blieb anschließend in einem nahe gelegenen Acker liegen. Auch der Kleinwagen der jungen Frau kam rechts von der Fahrbahn ab und landete im Grünstreifen.

Sofort alarmierten erste Autofahrer Feuerwehr und Rettungsdienst, auch ein Notarzt wurde mit dem Hubschrauber an die Einsatzstelle geflogen. Doch als diese ankamen, hatte sich der 54-jährige Fahrer bereits aus seinem zerstörten Führerhaus befreien können. Die 21-jährige Autofahrerin wurde schwer verletzt und kam anschließend in ein Klinikum.

Den entstandenen Sachschaden schätzte die Polizei am Abend auf über 300.000 Euro. Während der Unfallaufnahme musste ein Fahrstreifen gesperrt werden. Anschließend reinigte die Feuerwehr Tuningen die Fahrbahn. Das Wrack und die Spannbetonteile wurden erst Stunden nach dem Unfall von einer Spezialfirma geborgen. Hierzu musste die A 81 in Fahrtrichtung Süden ab 19.30 Uhr für die Dauer von etwa 45 Minuten für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Fahrzeuge werden an der Anschlussstelle Tuningen abgeleitet.

Wie die Polizei weiter informiert, wird gegen die Fahrerin des Unfallautos ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.