Ausdrucksstarke Enkaustik-Bilder von 20 Künstlerinnen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich sind im Haus des Gastes bis zum Jahresende bei freiem Eintritt ausgestellt. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Alte Wachsmaltechnik mit modernen Motiven zu neuem Leben erweckt

Bad Dürrheim (kal). Bilder, die mit der Maltechnik Enkaustik entstanden, präsentieren 20 Kunstschaffende aus vier Ländern im Haus des Gastes bis zum Jahresende. Die Eröffnung der Gruppenausstellung wurde von zahlreichen Kunstinteressierten umrahmt.

Bei der Vernissage waren 18 der 20 Aussteller anwesend, was keine Selbstverständlichkeit darstellte, nahmen doch manche von ihnen aus etlichen deutschen Bundesländern, der Schweiz, Österreich und Frankreich lange Anfahrtswege auf sich. Über die hohe Präsenz freute sich die Initiatorin der Gruppenausstellung Brita Kriz. Die in Villingen wohnhafte Künstlerin, Kursleiterin für Enkaustik und Buchautorin, kam vor einem Jahr in den gleichen Räumlichkeiten bei einer Vernissage auf die Idee, eine Ausstellung mit mehreren Künstlern zu veranstalten. Ihr Gedankengang wurde von Stefanie Fischer von der Kur- und Bäder GmbH positiv aufgenommen und gemeinsam in die Tat umgesetzt.

Bei der Ausstellung gab es auch ein Wiedersehen mit Monika Romer. Bei der Leiterin der Enkaustik Akademie in Weilheim/Teck erlernten die meisten der in Bad Dürrheim ihre Werke präsentierenden Künstlerinnern die Maltechnik mit Wachs. Dass Enkaustik, die eine der ältesten Formen der Malerei ist und damit eine wesentlich längerer Tradition als die Ölmalerei vorzuweisen hat, erfuhren die Zuhörer genauso, wie dass die Bildmotive bei dieser künstlerischen Maltechnik durch in Wachs gebundenen Farbpigmente entstehen, die heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden.

Ein geschichtlicher Abriss verweist darauf, dass Enkaustik-Bilder schon etwa vor 3000 Jahren in der griechisch-römischen Antike entstanden sind und bedeutsame Zeugnisse davon sich im Britischen Museum in London, im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo und in der Alten Pinakothek in München aufbewahrt werden. Im Mittelalter geriet die Enkaustik in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert haben zahlreiche Künstler mittels der Handhabung elektrischer Geräte die Maltechnik wieder entdeckt und ihr zu neuer Popularität verholfen. Ihren neusten Zeugnissen des produktiven Schaffens mit dieser Maltechnik haben die 20 Künstler für die bis zum 30. Dezember andauernde Ausstellung im Haus des Gastes zur Verfügung gestellt. Zu sehen sind dabei kraftvolle Abstraktionen, Collagen, Seelenlandschaften, gegenständliche Motive sowie spontane Improvisationen in großer Farbintensität. Ihre Werke stellen aus: Anna Maria Aigner, Marianne Blaha, Christine Duret, Angelika Hoedt, Ilse Hug, Rolf Hug, Heide Kretschmer, Brita Kritz, Christel Krones, Barbara Lautenbach, Barbara Niederberger, Julia Brenner, Monika Romer, Verena Saxer, Karin Schlenker, Bettina Schmidt, Nikola Seeburger, Ursula Thoma, Ulrike Wasmer und Evelin Woker.