Die deutsche Tennisspielerin Julia Görges Foto: dpa

Carina Witthöft ist die Tennis-Überraschung von Melbourne: Die 19-Jährige steht in der dritten Runde des Australian Open. Auch Julia Görges ist weiter.

Melbourne - Das Hamburger Tennis-Talent Carina Witthöft hat bei den Australian Open die dritte Runde erreicht und den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere gefeiert.

Bei dem Grand-Slam-Turnier in Melbourne setzte sich die 19-Jährige nach einer überzeugenden Vorstellung gegen Christina McHale aus den USA in nur 49 Minuten mit 6:3, 6:0 durch. Auch Julia Görges kam durch einen schwer erkämpften 6:3, 4:6, 6:2-Erfolg in 2:11 Stunden gegen die Tschechin Klara Koukalova weiter und steht erstmals seit zwei Jahren wieder bei einem der vier wichtigsten Turniere in der dritten Runde.

Die 26-Jährige aus Bad Oldesloe trifft im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale in Lucie Hradecka erneut auf eine Tschechin. Die Qualifikantin hatte in der ersten Runde die an Nummer fünf gesetzte Ana Ivanovic aus Serbien bezwungen. "Es fühlt sich gut an, wieder in der dritten Runde zu stehen. Mal sehen, wie weit die Reise noch geht", sagte Görges. Nach zahlreichen Verletzungsrückschlägen ist die einstige Nummer 15 der Welt nur noch auf Platz 73 notiert, hat sich aber die Rückkehr in die Top 20 zum Ziel gesetzt.

Erst einmal unter den besten 100 will sich die deutsche Nachwuchshoffnung Witthöft etablieren. Nach dem kollektiven Scheitern des Top-Trios Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki sorgte der Teenager aus Norddeutschland mit einem unbekümmerten Auftritt auch bei Bundestrainerin Barbara Rittner für Begeisterung.

"Besser geht's nicht. Sie hat total unbeschwert und frei aufgespielt und beiden Gegnerinnen keine Chance gelassen", sagte die Fed-Cup-Teamchefin. In der ersten Runde hatte Witthöft die an Nummer 17 gesetzte Spanierin Carla Suárez Navarro mit einem ebenso erstaunlichen 6:3, 6:1-Sieg aus dem Turnier geworfen.

"Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich bin natürlich superglücklich und freue mich schon auf die nächste Runde", sagte die Nummer 104 der Weltrangliste nach ihrem Erfolg gegen die 50 Plätze besser notierte McHale. Witthöft bekommt es nun am Freitag mit Irina-Camelia Begu zu tun. Die Rumänin hatte in der ersten Runde die Weltranglisten-Neunte Angelique Kerber aus Kiel besiegt.

"Ich kenne sie persönlich nicht so genau, aber ich denke, wenn ich so spiele wie in den letzten Tagen und versuche, mein Ding durchzuziehen, dann habe ich auf jeden Fall eine Chance", sagte Witthöft und kündigte an: "Ich werde jedenfalls mein Bestes geben."