Der öffentliche Dienst befindet sich in der zweiten Woche im Warnstreik. Foto: dpa

Baden-Württemberg wappnet sich für eine neue Warnstreik-Runde. Den Auftakt macht Heilbronn, am Mittwoch ist die Region Stuttgart dran.

Baden-Württemberg wappnet sich für eine neue Warnstreik-Runde. Den Auftakt macht Heilbronn, am Mittwoch ist die Region Stuttgart dran.

Heilbronn - Verhärtete Fronten: Im Tarifstreit beim öffentlichen Dienst haben die Beschäftigten am Montag ihre Warnstreiks fortgesetzt. Schwerpunkt war nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Stadt und der Landkreis Heilbronn. Dort legten die Beschäftigten in vielen Bereichen ihre Arbeit nieder. Neben dem Nahverkehr waren auch die SLK Kliniken und die Sparkassen betroffen. Zudem ließen die Beschäftigten der Heilbronner Versorgungs GmbH ihre Arbeit ruhen.

Auf dem Marktplatz in Heilbronn versammelten sich am Vormittag rund 1800 Streikende, um ihren Forderungen nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen. Verdi-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier forderte „ein Ergebnis in freien Verhandlungen, ohne Schlichter“.

Mittwoch soll Region Stuttgart stillstehen

Am Mittwoch soll der Streikmarathon mit einer Kundgebung in Stuttgart weitergehen. Dazu kommen Streikende aus dem ganzen Südwesten zusammen. Der Bus- und Bahnverkehr soll dann in Stuttgart, Esslingen, Freiburg, Heilbronn und Baden-Baden den ganzen Tag still stehen.

Für die inzwischen zweite Streikwoche sei mit ähnlichen Auswirkungen für die betroffenen Städte wie in der vergangen Woche zu rechnen, sagte ein Sprecher von Verdi. Unter anderem seien wieder Kitas betroffen. Auch die Bildungsgewerkschaft GEW ruft ihre Beschäftigten am Mittwoch erneut zu Warnstreiks auf. Man wünsche sich mehr Anerkennung durch eine gebührende Steigerung der Gehälter, sagte die Landesvorsitzende der GEW, Doro Moritz. Betroffen sind die Kitas in der Region Reutlingen, Tübingen, Pforzheim und Stuttgart. In Freiburg soll neben dem Nahverkehr auch die Müllentsorgung eingestellt werden.

Im Laufe des Montags sollte nach Angaben eines Sprechers von Verdi entschieden werden, in welchem Ausmaß die Warnstreiks am Donnerstag fortgesetzt werden. Am Freitag sei aber mit keinen weiteren Streiks zu rechen. Man gehe insgesamt von einer höheren Beteiligung aus als in der ersten Streikwoche.

Am Freitag waren die Tarifverhandlungen für die 2,1 Millionen Angestellte von Bund und Kommunen in Potsdam ohne ein Angebot der öffentlichen Arbeitgeber vertagt worden. Ein weiterer Gesprächstermin zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ist für den 31. März anberaumt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der dbb-Beamtenbund fordern eine Erhöhung aller Gehälter um einen Sockelbetrag von 100 Euro und 3,5 Prozent mehr Geld.