Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat in Baden-Württemberg um 0,1 Prozentpunkte. Foto: dpa-Zentralbild

Im Südwesten macht sich die Konjunktur bemerkbar: Die Arbeitslosenzahlen sind weiter leicht zurückgegangen. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit.

Stuttgart - Vor allem junge Menschen haben von der Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Südwesten profitiert. Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen sank im April um 0,2 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. „Unternehmen melden aktuell so viele Stellen bei uns wie zuletzt im Januar 2012“, sagte Behördenchef Christian Rauch. 18.078 Männer und Frauen unter 25 Jahren suchten im April einen Job, 1513 Jugendliche oder 7,7 Prozent weniger als noch im März.

Grund für den Rückgang ist das Ende des nassen und kalten Winters: Besonders der Start der Saison im Hotel- und Gastrobereich habe zu einer Frühjahrsbelebung auf dem Jobmarkt geführt, sagte ein Sprecher der Regionaldirektion. Freie Stellen werden demnach vor allem in April und Mai besetzt. Die Arbeitslosigkeit im Südwesten ist auch insgesamt im April zurückgegangen: Die Quote sank den Angaben zufolge im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Die Zahl der Menschen ohne Job verringerte sich um 2,3 Prozent auf 228.425. Dabei waren Frauen und Männer gleichermaßen von der Arbeitslosigkeit betroffen.

Unter dem Bundesdurchschnitt von 6,5 Prozent

Die gute Lage des Arbeitsmarktes im Südwesten zeige, wie erfolgreich der seit Januar eingeführte Mindestlohn sei, sagten Arbeitsministerin Katrin Altpeter (SPD) und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) in einer Mitteilung am Donnerstag. „Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, die Regelungen zum Mindestlohn aufzuweichen.“

Die Diakonie Württemberg warnte dagegen, dass die guten Entwicklungen auf dem Jobmarkt sich kaum auf die Langzeitarbeitslosigkeit im Land auswirken. Im April sei die Zahl derer, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, um 479 Menschen auf 72.551 gestiegen. Zudem sei die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit für Hart-IV-Bezieher mit 559 Tagen 13 Tage länger als im Vorjahresmonat.

Nach Bayern liegt Baden-Württemberg den Angaben zufolge mit seiner Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent auf dem zweiten Platz - im März waren sie noch gleichauf. Der Südwesten liegt damit im April unter dem Bundesdurchschnitt von 6,5 Prozent.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Biberach war mit 2,5 Prozent im Südwesten am niedrigsten. Der Stadtkreis Pforzheim verzeichnete mit 7,4 Prozent die höchste Quote im Land. „Gerade in Gebieten mit einem hohen Anteil an verarbeitendem Gewerbe macht sich die Konjunktur beim Rückgang der Arbeitslosigkeit bemerkbar“, sagte Rauch.