Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit seiner deutschen Amtskollegin Ursula von der Leyen. Foto: EPA

Mit sechs in Jordanien stationierten Mirage-Kampfflugzeugen will Frankreich seinen Einsatz gegen die Terrormiliz IS verstärken. Das kündigte der Verteidigungsminister an.

Paris/Erbil - Paris setzt gegen die terroristische IS-Miliz auf mehr Militär. „In diesem Kampf, in diesem Krieg wird Frankreich seine Mittel verstärken“, kündigte Regierungssprecher Stéphane Le Foll am Mittwoch an. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian schickt dafür sechs in Jordanien stationierte Mirage-Kampfflugzeuge in den Einsatz. „Die französischen Luftstreitkräfte werden verstärkt“, sagte Le Drian in der Nationalversammlung.

Frankreich setzt in der US-geführten Koalition gegen die Kämpfer des Islamischen Staats (IS) im Irak bisher Rafale-Jets ein. Von diesen Kampfflugzeugen sind neun auf dem Militärstützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten stationiert. Von dort haben die Jets gegenüber Jordanien eine mehr als doppelt so weite Strecke bis zu den Einsatzorten im Nordirak.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums flogen zwei Rafale in der Nacht zu Mittwoch erneut Angriffe mit den Verbündeten gegen IS-Stellungen. Dabei seien Gräben bei Kirkuk das Ziel gewesen.

Hunderte Zivilisten sterben

Bei Luftangriffen der syrischen Armee sind innerhalb eines Monats nach Berechnungen von Menschenrechtlern fast 400 Zivilisten ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien 109 Kinder und 78 Frauen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mehr als 1500 Zivilisten wurden verletzt. Insgesamt habe die syrische Luftwaffe in diesem Zeitraum fast 1600 Angriffe auf Gebiete geflogen, die von Rebellen oder der IS-Miliz kontrolliert werden.

Bei einem Selbstmordanschlag mit einer Autobombe wurden in der nordirakischen Stadt Erbil mindestens fünf Menschen getötet und 30 verletzt. Augenzeugen berichteten, das Fahrzeug sei im Zentrum der Stadt am Eingang der Provinzverwaltung explodiert. Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Rudaw kamen zwei Wachen und zwei Zivilisten ums Leben.

Die Hauptstadt der kurdischen Autonomiegebiete war in den vergangenen Jahren selten Ziel von Anschlägen. Die IS-Terrormiliz hat sich in der Vergangenheit zu etlichen Anschlägen im Irak bekannt.