Die Kosten für den Ausbau der Bahnstrecke nach Weil der Stadt bewegen nach wie vor die Gemüter in der Region. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Finanzielle Auswirkungen durch Reaktivierung Württembergischer Schwarzwaldbahn bereiten Räten Sorgen

Von Bettina Bausch

Althengstett. Der geplante Ausbau der Bahnverbindung Calw-Weil der Stadt-Renningen lässt die Menschen in der Region nicht zur Ruhe kommen und ist immer gut für eine lebhafte Diskussion. So auch in der jüngsten Sitzung des Althengstetter Gemeinderats unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes".

Ratsmitglied Alwin Pross sprach das leidige Thema an. "Ich finde es nicht richtig, dass die Anliegergemeinden 25 Prozent der Kosten übernehmen müssen", kritisierte er. Gleichzeitig beantragte er, dieses Thema auf die öffentliche Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen des Gremiums zu nehmen. Wie sich herausstellte, war über die Finanzierung der Wiederinbetriebnahme der Württembergischen Schwarzwaldbahn in der jüngsten nicht öffentlichen Sitzung des Gremiums bereits gesprochen worden, an der Pross aus persönlichen Gründen nicht hatte teilnehmen können.

Bürgermeister Clemens Götz informierte über den Stand des Projekts. Demnach soll der Ausbau der angestrebten Bahnlinie für die Dieselvariante 48 Millionen Euro kosten. Der Althengstetter Verwaltungschef räumte allerdings ein, dass die Zahlen für die Baukosten aus dem Jahr 2012 stammen.

"Von der Investitionssumme wird das Land die Hälfte und der Landkreis sowie die Anrainergemeinden je ein Viertel übernehmen", so Götz. Dies würde für Althengstett gemäß seiner Einwohnerzahl einen Betrag von rund drei bis 3,4 Millionen Euro ausmachen, was sechs Prozent der Gesamtinvestitionskosten entspricht.

Gemeinderat Rainer Kömpf bezweifelte stark, dass die Wiederbelebung der Bahnstrecke nur 48 Millionen Euro kosten soll. Er forderte daher eine Deckelung der Kosten der Gemeinde. "Ich werde nur unter dieser Bedingung überhaupt zustimmen", bekräftigte er. Der Bürgermeister versicherte, dass sich die Kommune nach derzeitigem Stand nicht an den zusätzlich anfallenden Betriebskosten beteiligen werde.

"Wir Bürgermeister sind noch in Verhandlungen mit dem Landkreis", betonte der Schultes. Er teilte mit, dass die Kosten für die Bahnstrecke und deren Betrieb auch wesentlich davon anhänge, ob man sich für dieselbetriebene Triebwagen oder für eine Elektrifizierung der Strecke entscheide.

"Unser Kollege Rainer Kömpf hat die Meinung ausgedrückt, die in dieser Angelegenheit im Grunde alle Gemeinderäte im Gremium vertreten", unterstrich Hartmut Weber nach der Sitzung im Gespräch mit unserer Zeitung.