Das Waldenserzentrum im knapp 5000 Einwohner zählenden Torre Pellice wird bei der Fahrt des Heimatgeschichtsvereins Neuhengstett im Juni Standort. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Fünf Tage unterwegs / Torre Pellice wird zum Quartier

Althengstett-Neuhengstett. Unter der Leitung von Gerda Rentschler bietet der Heimatgeschichtsverein Neuhengstett vom 4. bis 8. Juni eine fünftägige Fahrt in die Waldenser-Heimat der Dorfgründer. Das Ziel liegt in den Cottischen Alpen im malerischen Torre Pellice, wo im Waldenserzentrum Foresteria für vier Nächte Quartier bezogen wird.

Wer sich für die Historie der Waldenser und damit verbundene Heimatgeschichte interessiert, kann sich auf dieser Fahrt einen breiten Überblick über die Wege der vor gut 300 Jahren in Württemberg, Baden und Hessen aufgenommenen Volksgruppe verschaffen. Weil der evangelischen Kirche beigetreten, fielen zwischen 1545 und 1561 viele davon – vor allem 1655 im Piemont bei einem Massaker – der Verfolgung zum Opfer.

Als 30 Jahre später Ludwig XIV. im Chisonetal die reformierte Kirche verbietet, ist Flucht in die Schweiz angesagt. Später zurück müssen die Waldenser um 1700 erneut fliehen und kommen nach Deutschland.

Historische Plätze

Am ersten Morgen in Torre Pellice geht es für die Reisegruppe gleich nach dem Frühstück zur fachlich begleiteten Besichtigung ins Waldensermuseum. Nachmittags führt der Weg ins schluchtenreiche Angrognatal. Dort wird eine ganze Reihe historischer Plätze angesteuert, darunter Serres, die Höhlenkirche und Barbenschule. Letzteres bezeichnet eine Ausbildungsstätte für Pastoren.

Auf Wanderschaft

Am dritten Tag lernt die Reisegruppe das Chisonetal kennen. Von Villaretto aus geht es zweieinhalb bis drei Stunden auf Wanderschaft. Wer diesen Weg nicht auf sich nehmen kann oder möchte, fährt mit einem der Kleinbusse zur Urheimat der Neuhengstetter Waldenser nach Bourcet und Chasteiran. Eventuell folgt noch ein Abstecher zum Herkunftsort Gleisole der Familien Jourdan.

Zunächst Pinerolo und vor allem sein typisch italienischer Markt mit Spezialitäten aus dem Piemont stehen am vierten Tag auf dem Programm. Weiter geht es nach Alba, dessen sehenswerte Altstadt im Rahmen einer deutschsprachigen Führung erkundet wird.

Auf der Rückfahrt zum Standquartier werden bei einer Weinprobe auf einem Gut die piemontischen Gewächse verkostet. Am nächsten Morgen startet die Heimfahrt und führt auf einer anderen Route als die Anreise durch Norditalien und die Schweiz zurück.

Weitere Informationen: Gerda Rentschler, E-Mail: waldensergerda@web.de, Telefon 07051/2 09 07.