So manche Mutprobe galt es bei der Kinderbibelwoche in Ottenbronn zu bestehen. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder beschäftigen sich bei Bibelwoche mit Geschichte von Königin Ester

Althengstett-Ottenbronn (jt). Die spannende und ruhmreiche Geschichte um Königin Ester war das Thema der Kinderbibelwoche (KiBiWo) in Ottenbronn. Rund 50 Kinder, die auch aus Ottenbronn, Neuhengstett, Simmozheim, Stammheim, Hirsau und gar aus Oberkollbach gekommen waren, verbrachten gemeinsam erlebnisreiche Tage.

Es ist das Jahr 480 v. Chr. Der mächtigste Mann der Welt ist der persische König Ahasveros. Er ist Herr über 100 Länder und befiehlt ein riesiges Heer von gefürchteten Soldaten. Eines Tages wagt es die Königin, einem seiner Befehle nicht zu gehorchen und beschwört damit eine tödliche Bedrohung herauf.

"Komm, schlag ein, ich lad’ dich ein, mit Jesus unterwegs zu sein." und: "Es ist Spitze, dass du da bist!" Zur Einstimmung am dritten Tag der KiBiWo singt die fröhliche Kinderschar lautstark und begleitet von Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin mit der Gitarre die schon bekannten Lieder. Mit eindrücklichen Szenen im prächtig als Thronsaal ausgestatteten Altarraum gestaltet das elfköpfige Betreuerteam um Elke Hamann-Flik für die Kleinen den dritten Teil der Geschichte, der für Königin Ester, ihren Cousin Mordechai, der sich vor niemand außer vor Gott verbeugt und das jüdische Volk ein gutes Ende bringt.

In drei Gruppen wird die Geschichte vertieft. Die großen Jungen basteln Schwerter. Um sich zu verteidigen, braucht man Waffen. Die Mädchen fertigen fantasievolle Masken mit Perlen und Federn und lassen sich Henna-Tattoos auf Hände, Arme und Beine malen, ganz wie es im Orient zu Festtagen Sitte ist.

Alle üben für das große Fest die verschiedensten Darbietungen ein. Bogenschießen, ausgelassene Tänze, Jonglage-Darbietungen sind draußen im Garten zu sehen, nachdem sich alle mit leckeren Wraps, Obst und Getränken gestärkt haben.

Und es gilt einige Mutproben zu bestehen. Aus einem Glas voller Haferflocken, in dem sich Mehlwürmer winden, sollen Plastikchips gefischt werden. In einem kleinen Terrarium krabbeln Grillen zwischen Zweigen und über Muggelsteine, die die mutigen Kinder mit den Fingern herausangeln.

Was befindet sich wohl in dem unter einem Tuch versteckten Behältnis und wer traut sich, da einfach mal reinzufassen? "Gott macht Mut und Mut tut gut" lautete der Tenor der KiBiWo. Mut und Zivilcourage, wie sie Ester gezeigt hat, sind Eigenschaften, die in der heutigen Gesellschaft auch gut gebraucht werden können. Darauf ging Pfarrer Wachlin in seiner Predigt beim Familiengottesdienst zum Abschluss der KiBiWo ein. Was sind die richtigen Waffen, wenn ich mutig sein will? "Unsere Waffen als Christen sind Vertrauen und Wahrheit, Güte und Liebe", so der Geistliche. Und, wie bei dem an der Ottenbronner Altarwand mit einem Schwert dargestellten Apostel Paulus, das Schwert des Geistes und des Glaubens, das befähigt, zu unterscheiden zwischen Recht und Unrecht, zwischen richtig und falsch.

Im Gottesdienst zeigte das KiBiWo-Team die Ester-Geschichte noch einmal pantomimisch verkürzt. Die Kinder präsentierten, was sie in den Tagen alles ausprobiert und eingeübt haben und gemeinsam wurden aus vollem Herzen die von den Kindern geliebten flotten Lieder gesungen, die sie durch die Tage der KiBiWo begleitet haben.