Die heimischen Baumarten müssen sich immer extremeren Klimabedingungen anpassen. Besonders die Fichte leidet unter Hitze- und Trockenperioden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstwirtschaft: Folgen des Klimawandels

Von Marion Selent-Witowski

Althengstett. Vor allem Hitze- und Trockenperioden, die in den vergangenen Jahren immer häufiger vorkamen, machen der Fichte schwer zu schaffen. Anhand dieses Beispiels machten Christof Grüntjens von der Kreisforstverwaltung und Forstrevierleiter Jürgen Martinek dem Althengstetter Gemeinderat deutlich, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Forstwirtschaft hat – auch in der Gäugemeinde. Denn Bäume, die jetzt gepflanzt werden, müssen sich, ehe sie geerntet werden, starken klimatischen Veränderungen anpassen.

Dürreschäden befürchtet

Sehr geringe Regenmengen haben vergilbte Nadeln, Nadelverlust, Borkenkäferbefall und höchstwahrscheinlich auch Wurzelschäden zur Folge. Beispielhaft nannte Grüntjens Niederschlagsmengen aus Enzklösterle. Im langjährigen Mittel liegen diese dort bei 1403 Millimeter, 2003 seien es 900 Milliliter und bis Oktober dieses Jahres 787 Millimeter gewesen. Für 2016 rechne man im Althengstetter Forst mit Borkenkäfer- und Dürreschäden, sagte Grüntjens. Möglichst viele Baumarten zu fördern, sehen Grüntjens und Martinek als probates Gegenmittel. Die Tanne sei bei diesen klimatischen Bedingungen besser dran, die Douglasie komme besser mit extremer Kälte oder Wärme zurecht. Aktuell hoffen die beiden Forstexperten auf ausreichend Winterfeuchte.

Plus von 14 000 Euro

Im vergangenen Forstwirtschaftsjahr wurde in Althengstett ein Plus von 14 000 Euro erwirtschaftet (geplant: 12 400 Euro). Wegen des laut Grüntjens relativ angespannten Holzmarkts wird für das kommende Jahr mit einem Plus von rund 9600 Euro gerechnet. Es sollen 2600 Festmeter Holz eingeschlagen werden, 2280 Festmeter davon werden voraussichtlich verkaufsfähig sein.

Die Althengstetter Gemeindeverwaltung sowie Jäger und Privatwaldbesitzer seien gleichermaßen zufrieden mit der Arbeit von Grüntjens und Martinek, wie Bürgermeister Clemens Götz betonte: "Wir danken Ihnen für die Pflege des Waldes und die gute Zusammenarbeit".