Romina Andrea Godoy und Milton Oscar Homann brachten Trommeln mit zur Milonga in Althengstett. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Es ist gesund, liegt im Trend und fördert die Gemeinschaft: Immer

Es ist gesund, liegt im Trend und fördert die Gemeinschaft: Immer mehr Menschen entdecken das Tanzen als Hobby für sich.

Der Tango Argentino wurde ursprünglich von armen Einwanderern in Buenos Aires entwickelt, die Sehnsucht nach Europa hatten. Von den Armenvierteln stieg er auf in die Salons der guten Gesellschaft und wurde dort von Dichtern, Künstlern und Musikern weiterentwickelt. Der Tango gilt heute als Weltkulturerbe.

Althengstett. "Die heutige Veranstaltung soll unseren Verein in der Umgebung bekannt machen, neue Mitglieder werben und auf die vielfältige Bandbreite des argentinischen Tanzes aufmerksam machen", sagt Angelika Hener von der Althengstetter Abteilung des Vereins Saltango- Argentino und Salsa Nagold.

Ursprünglich draußen geplant

Zur ersten öffentlichen sogenannten Milonga in der Gäugemeinde hatten sich neben zahlreichen Vereinsmitgliedern auch auswärtige Gäste eingefunden. Üblicherweise wird bei einer solchen Veranstaltung zu den Rhythmen von Tango, Vals und Milonga getanzt.

Ursprünglich sollten die temperamentvollen Tanzvorführungen im Freien auf dem Schulgelände stattfinden, doch das Wetter machte den Akteuren einen Strich durch die Rechnung. So wurde die Tanzshow kurzfristig in die Aula des Schulzentrums verlegt.

Romina Andrea Godoy und Milton Oscar Homann aus Nagold, sorgten mit den mitgebrachten Bombos (Trommeln) und Boleadoras (kleine an Seile befestigten Kugeln) schnell für authentisch wirkendes argentinisches Flair. Im Mittelpunkt des stimmungsvollen Abends standen Tango, Vals und Milonga, eine etwas schnellere und verfeinerte Art des Tangos mit afrikanischen Einflüssen. Das Nagolder Tanzlehrerpaar zeigte auf beeindruckende Weise das jeweils Typische der unterschiedlichen Tanzvarianten auf. Schnell erkannten die aufmerksamen Besucher, dass der Vals dem Wiener Walzer-Rhythmus sehr nahe kommt und die Milonga witzig, spritzig sowie mit lustigen Bewegungsabläufen daherkommt.

Hener las die deutsche Übersetzung des argentinischen Liedtextes "Por una Cabeza" – "Um eine Kopfeslänge" – von Carlos Gardel. Das versierte argentinische Tanzpaar verstand es anschließend auf beeindruckende Weise, den Text choreografisch und stilecht in eleganten, harmonischen Bewegungen umzusetzen. Anschließend gaben Mitglieder mit einer eigenen Choreografie Kostproben ihres schon weit fortgeschrittenen Könnens.

Dann war das Zuhören und Genießen auch für alle vorbei. Vielen Besuchern juckte es jetzt in den Beinen und sie drängten sich auf das Parkett. Bei Livemusik konnte jeder auf seine Weise den Tango und seine verschiedenen Ausprägungen jetzt auch praktisch kennenlernen. Viele versierte Könner befreundeter Vereine, aber auch einige vorsichtig agierende Anfänger setzten sich in Szene. Sie gewannen immer mehr Freude an dem sinnlichen Tango mit seiner unbändigen Energie und ausgefeilten Technik. Eine heitere Stimmung in ge- pflegter Atmosphäre trug dazu bei, dass sich Vereinsmitglieder und Gäste bis tief in die Nacht hinein bei diesem ersten öffentlichen Althengstetter Tangoabend wohlfühlten.

Es zeigte sich, dass diese ansprechende Art der Mitgliederwerbung ein ausgezeichneter Weg ist, um noch mehr Menschen für diesen südamerikanischen Tanzstil zu gewinnen. Jeder ist kostenlos zum Probetraining eingeladen, eine Anmeldung unter Telefon 07051/1 38 09 oder per E-Mail an tango-althengstett@saltango.de ist erwünscht. "Wir proben dienstags von 18.30 bis 22 Uhr im Tanzraum in der Sport- und Festhalle Neuhengstett", sagte Hener.