Anliegen aus dem Ortsteil Neuhengstett (Foto) behandelt der Gemeinderat nicht anders als die aus Ottenbronn oder Althengstett. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoabend: Unechte Teilortswahl wird eventuell abgeschafft

Althengstett-Ottenbronn. Die Althengstetter Gemeindeverwaltung lädt am Montag, 24. April, zur Informationsveranstaltung "Unechte Teilortswahl" ein. Beginn ist um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle Ottenbronn.

Mit der Gemeindereform vor mehr als 40 Jahren wurde die unechte Teilortswahl eingeführt, um den Übergang in eine Gesamtgemeinde zu erleichtern. Dadurch wurde jedem Ortsteil eine bestimmte Anzahl von Gemeinderäten im Gesamtgremium garantiert. Anliegen aus den Teilorten sollten im Gemeinderat zu Wort kommen. Die Folge: Die örtliche Interessenvertretung wird auf die "unecht gewählten" Gemeinderäte verlegt und die Ortschaftsräte wurden zu reinen Beratungs- und Empfehlungsgremien gemacht.

Mehr Bürgernähe und politische Teilnahme

Die Erfahrung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte habe gezeigt, dass die Gemeinderäte aller drei Althengstetter Teilorte sich jeweils sowohl im Sinn der Gesamtgemeinde wie auch der Interessen der drei Orte entscheiden, unabhängig von der eigenen Herkunft, so die Verwaltung. Zugleich hätten die vergangenen Jahre mit einer besseren Gewichtung des Amts des Ortsvorstehers und einer größeren (freiwilligen) Aufgabenübertragung an die Ortschaftsräte gezeigt, dass eine gestärkte Ortschaftsverfassung zu einer Belebung der Bürgernähe und der politischen Teilnahme führe.

Die Entscheidung, ob die unechte Teilortswahl abgeschafft und die Ortschaftsräte gestärkt werden, soll auf der Grundlage einer breiten Beteiligung der Bevölkerung getroffen werden, weshalb sich der Gemeinderat dafür entschieden hat, diese Informationsveranstaltung durchzuführen. Referent ist Kommunalberater, Lehrbeauftragter und Beigeordneter a.D. Johannes Stingl aus Neu-Ulm. Er war in Führungsfunktion beim Gemeindetag für Baden-Württemberg in Stuttgart und kennt die Vor- und Nachteile der unechten Teilortswahl aus der Theorie sowie der Praxis. Er hat bereits mehrfach solche Informations- und Diskussionsveranstaltungen geleitet und kann allen Teilnehmern ihre Fragen beantworten sowie einen sehr guten Überblick über die Situation in den Gemeinden in Baden-Württemberg geben.