Der Ansturm asylsuchender Menschen führte zunächst zu schwierigen Verhältnissen bei der Unterbringung. Archivbild: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Asylbewerber: Beauftragte Barbara Ogbone legt Tätigkeitsbericht vor / Lob für ehrenamtliche Helfer

Aufatmen bei den Althengstetter Gemeinderäten. Die Situation bei den Flüchtlingen hat sich deutlich entspannt.

Althengstett. Was noch vor eineinhalb Jahren ein Riesenproblem war, hat inzwischen eine erfreulich positive Entwicklung genommen. Waren es zu Beginn des Jahres 2016 noch rund 160 zu betreuende Asylbewerber, so ist deren Zahl inzwischen auf 103 Flüchtlinge zurückgegangen. Außerdem sind durch die Anstellung der hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten Barbara Ogbone klare Betreuungsstrukturen entstanden. Auch die zunächst prekäre Wohnungssituation der Asylbewerber hat sich deutlich entspannt.

"Bei der Zusammensetzung der Flüchtlinge hat sich ein demografischer Wandel vollzogen", unterstrich Ogbone, als sie ihren Tätigkeitsbericht dem Gemeinderat vorstellte. Wohnten früher überwiegend alleinstehende Männer in den Althengstetter Flüchtlingsunterkünften, so seien der Kommune seit Mitte 2016 fast aus- schließlich Familien mit Kindern zugewiesen worden. Dies bedeute eine große Herausforderung für die Schulen und Kindergärten.

Es gibt auch Probleme

Ogbone zog ein insgesamt positives Fazit. Gleichwohl machte die Flüchtlingsbeauftragte deutlich, dass die relativ gute Lage auch nur dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher ehrenamtlicher Helfer möglich wurde. Es gebe natürlich trotz aller Fortschritte noch Konflikte, Schwierigkeiten und Prob- lemfelder, die es zu stemmen gelte.

Unter den derzeitigen Flüchtlingen befinden sich 27 Kinder und Jugendliche. Die Abnahme der Asylantenzahlen hat vor allem bei der Unterbringung für Entspannung gesorgt, so dass die einzelnen Zimmer in den Unterkünften nur noch mit maximal drei Personen belegt sind. Für eine deutlich besserer Unterbringung der geflüchteten Menschen hat auch der Neubau des Gebäudes Am Gleis 1 gesorgt. Dort stehen derzeit lediglich noch zwei Wohneinheiten leer und sind für bevorstehenden Familien- nachzug vorgesehen.

Netzwerke aufgebaut

Die Flüchtlingsbeauftragte freut sich darüber, dass es inzwischen gelungen ist, Netzwerke aufzubauen. Dies er- möglicht eine unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit und der Rückkehrberatung der Diakonie. "Ziel ist es, den Integrationsprozess in Zusammenarbeit mit den Behörden gemeinsam voranzutreiben und zu unterstützen", so Ogbone. Auch auf kommunaler Ebene funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Familienzentrum, den Kindergärten und Schulen sowie der Schulsozialarbeit und dem Jugendtreff gut.

"Nach über einem Jahr Flüchtlingszuwanderung haben wir in Althengstett immer noch ein Netz sehr aktiver und kompetenter Ehrenamtlicher, denen eine Schlüsselrolle im Integrationsprozess zukommt", lobte die Fachfrau. In der Einzelbetreuung seien ihr vor allem die ehrenamtlichen Paten eine große Hilfe. Inzwischen sei es gelungen, einer ganzen Reihe von Asyl- bewerbern in Qualifizierungsmaßnahmen oder Praktikumsstellen unterzubringen.

Aus der Mitte des Gremiums gab es viel Lob für die Arbeit der Flüchtlingsbeauftragten. "Frau Ogbone ist ein Glücksfall für unsere Gemeinde", lobte Gemeinderätin Ute Steinheber.