Harmonisch fügt sich die neue Reithalle in das Gelände ein. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung: Scheunenfest mit zahlreichen Besuchern nach Fertigstellung der Reithalle / Backhausspezialitäten äußerst beliebt

Von Steffi Stocker

Zwei Tage lang wurde auf dem Schweichinger Hof in Althengstett fröhlich gefeiert. Das Scheunenfest zur Fertigstellung der Reithalle auf dem Aussiedlerhof von Marlies und Werner Nonnenmann lockte zahlreiche Besucher an.

Althengstett. Eigens dafür waren neben Freunden aus der Region sogar Gäste aus Rechberghausen im Kreis Göppingen angereist, die den Hof am Ortsrand von Althengstett aus früheren Tagen kennen. Und während flotte Rhythmen in der Scheune an der Hofeinfahrt deutlich machten, wo die Musik spielte, musste man die neue Halle schon beinahe suchen. Harmonisch fügt sie sich nämlich zwischen dem baulichen Bestand, dem sogenannten Longier-Zirkel, und der angrenzenden Bewaldung ein.

Kinder wollen später weitermachen

Sechs Wochen dauerte die Errichtung der 20 mal 40 Meter großen Reithalle, in der kurz vor Weihnachten Nonnenmanns Tochter Christina den ersten Ritt unternahm. "Die Zusage von ihr und ihrem Bruder Jörg, den Hof in der Zukunft weiter zu bewirtschaften, gab den Ausschlag für den Neubau", erzählte Werner Nonnenmann. Gleichzeitig baute der knapp 60-Jährige auf diese Weise seine Landwirtschaft aus, nachdem sich seine Aktivitäten im Forst finanziell nicht mehr lohnten.

Einstige Rückepferde weiter treue Gefährten

Wie berichtet, war Nonnenmann in die Rückearbeiten der Waldwirtschaft eingebunden, die allerdings neu geregelt wurden und die Neuorientierung für Nonnenmann nach sich zogen. "Meine beiden Pferde aus dieser Waldarbeit erhalten auf dem Hof einen verdienten Ruhestand und sind treue Gefährten, die ich bei Festzügen oder Spazierfahrten mit dem Kutschenwagen einsetze", sagte der Hofbetreiber fest. Vor mehr als 17 Jahren hatte er seinen Betrieb aus dem Ort verlagert. "Dafür hatte ich große Unterstützung durch den damaligen Bürgermeister Gerhard Schanz, der sich beim Regierungspräsidium persönlich für das Vorhaben einsetzte", erinnerte sich Nonnenmann an ein nicht einfaches Unterfangen. Der Neubau ist auch ein Standortbekenntnis, zumal sich sechs Hektar Koppeln für die Pferde unmittelbar anschließen. Die Verschalung und eine kleine Tribüne tragen Nonnenmanns Handschrift, und Dank tatkräftiger Hilfe aus seinem Umfeld floss viel Eigenleistung in die Errichtung. Neben je einem Zugang für Pferde und gegenüber für Schlepper, verlegte der Landwirt vorausschauend Leerrohre und Anschlussversorgung für eine mögliche Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Gerade Freizeit- und Hobbyreiter reagieren mit großem Zuspruch auf die Neuerung, wie die Auslastung der Reithalle zeigt. Jetzt ist der Schweichinger Hof für den Ganzjahresbetrieb optimal gerüstet, denn ein Sandplatz und ein spezieller Winterplatz gewährleisten die Bewegung der Pferde, und mit Lehrer Jochen Krauss ist auch Reitunterricht möglich. Fetzige Musik und Leckereien, nicht zuletzt aus Marlies Nonnenmanns Backhaus, ließen die Besucher gerne bei dem Hoffest verweilen.