Den Wildschweinen soll es im Althengstetter Hegering weiterhin an den Kragen gehen. Foto: Archiv

Mangelnder Schnee sorgt für starke Zunahme. Wildschweinen soll es an den Kragen gehen. Hohe Schadenssummen ausbezahlt.

Althengstett/Bad Liebenzell-Monakam - Rund 60 Mitglieder konnte Patrik Underberg zur Hegeringversammlung Althengstett im Monakamer "Hirsch" begrüßen. Die Abschusszahlen seien beim Rehwild weitgehend konstant geblieben, während beim Schwarzwild nur etwa halb so viele wie im vergangenen Jagdjahr erlegt werden konnten, berichtete der Hegeringleiter.

Schuld daran sei der mangelnde Schnee. Außerdem würde es auch hier einen so genannten Schweinezyklus geben, denn in Eichelmastjahren gingen die Sauen nicht so oft an Futterplätze, und dort würden eben etwa 80 Prozent des Abschusses getätigt. So mussten einige der Jagdpächter über hohe Schadenssummen berichten, die an Landwirte bezahlt wurden, was Wildschadensschätzer Georg von Reden bestätigte.

Kreisjägermeister Michael Lindner rief zur weiteren intensiven Bejagung des Schwarzwildes auf. Im Kreisgebiet, vornehmlich links der Nagold, seien immer noch etwa 50 Prozent radioaktiv belastet. Erfolgreich laufe die Überwachung auf Schweinepest (ESP). Er berichtete weiter, dass der Schießstand in Calw für runde 100.000 Euro renoviert werden müsse und forderte die Mitglieder auf, sich mit Arbeitsstunden daran zu beteiligen, die Kosten zu minimieren.

Oberforstrat Karl-Heinz Stierle vom Landratsamt warnte vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die an der Grenze Polens zu Russland aufgetaucht sei. Es bleibe im Kreis Calw bei der Aufhebung der Schonzeit für Schwarzwild, ausgenommen führende Bachen oder Leitbachen. Das Problem der Überwachungskameras im Wald sei datenschutzrechtlich bedenklich, aber unter gewissen Umständen erlaubt. Forstliche und jagdliche Einrichtungen dürften überwacht werden, Jäger hätten gelegentlich Kameras an Fütterungsorten installiert. Für verendet aufgefundene Füchse existiere weiterhin eine Sammelstelle beim Landratsamt.

Der weithin bekannte Wildtierfotograf Erich Marek schloss die Versammlung mit einem halbstündigen Lichtbildervortrag, bei dem er faszinierende Nahaufnahmen der heimischen Tierwelt zeigte.